Monday, July 30, 2007

Deutschlands Gladstone

hätte er werden können, doch die Umstände und das Schicksal, das dem liberalen Kaiser Friedrich III nur 99 Tage als Regent vergönnte, zwangen Eugen Richter, dessen linksliberale Fortschritts-Partei bzw. Freisinnige Partei lange Zeit als "Kronprinzenpartei" galt, ein Leben lang in der Opposition zu verharren.

Heute, an seinem 169. Geburtstag, sollte man sich ruhig einmal die treffende Charakterisierung des liberalen Historikers Erich Eyck (von den Nazis ins Exil getriebener Autor des monumentalen und überaus kritischen Standardwerkes zu Otto von Bismarck) dieser bemerkenswerten Persönlichkeit vor Augen führen, um zu erahnen, welche moralischen und geistigen Kräfte auch der parteipolitisch organisierte Liberalismus im späten 19. Jahrhundert gegen Militarismus, Etatismus und Sozialismus noch aufzubieten hatte.


Eugen Richter. Der stämmige Rheinländer mit dem breiten, vom Bart umrahmten Gesicht und der trutzigen Stirn fällt ihm [Bismarck] schon durch den Ton seiner hellen und scharfen Stimme auf die Nerven. Daß Richter eine unvergleichliche Sachkunde besitzt und aus der kompliziertesten Vorlage den Kernpunkt mit überraschender Schnelligkeit und Treffsicherheit herauszuschälen vermag, bestreitet selbst Bismarck nicht. Aber seine Neigung, den Kanzler persönlich in den Mittelpunkt seiner Angriffe zu stellen, oder ihn gar mit einem: „Weiß denn der Herr Reichskanzler nicht …?“ zu apostrophieren, bringt ihn immer wieder zur Empörung. Wenn Richter anhebt: „Der Herr Reichskanzler hat gesagt“, verläßt er am liebsten den Saal, - was ihn freilich nicht hindert, bei der nächsten Gelegenheit dem fortschrittlichen Führer mit der größten Schärfe in aller Ausführlichkeit zu antworten. Wie Bismarck selbst steht auch Richter unter den Eindrücken der Konfliktszeit. Er hat damals nicht nur als junger Regierungsbeamter die Engherzigkeit und Verfolgungssucht der Reaktion persönlich kennengelernt, sondern die Rücksichtslosigkeit und Bedenkenfreiheit beobachtet, mit der Bismarck sich über die Verfassung hinweggesetzt hat. Das hat er nicht vergessen und sieht in dem Kanzler den abgesagten Feind eines freien konstitutionellen Lebens. Mit demselben Argwohn, mit dem Bismarck Gegner und Rivalen betrachtet, paßt Richter auf alle Wendungen und Manöver des leitenden Staatsmannes auf. Er scheut sich nicht, in den Reichstag zu eilen und auszurufen, der Kanzler habe im Landtag mit einem Staatsstreich gedroht, als er im Abgeordnetenhaus eine bedenkliche Rede über die Polenfrage hielt.

Die unbedingte Opposition, die er Bismarck seit seinem Übergang zum Schutzzoll macht, wurzelt in seiner grundsätzlich freihändlerischen Überzeugung. Richter ist überzeugter Individualist und deshalb abgesagter Gegner der Sozialdemokratie, gegen die er aber nicht mit den Mitteln eines Ausnahmegesetzes kämpfen will. Es ist einer seiner schwersten Vorwürfe gegen Bismarck, daß er mit der Sozialdemokratie in der Konfliktszeit kokettiert hat, um die Fortschrittspartei ins Gedränge zu bringen, ohne zu bedenken, daß die einmal gerufenen Geister niemals wieder loszuwerden sein würden. In den Getreidezöllen sieht Richter nur eine Begünstigung des Großgrundbesitzes auf Kosten des kleinen Mannes, und Bismarcks Finanz- und Monopol-Plänen sowie seiner Vorliebe für die indirekten Steuern begegnet er mit einer ebenso scharfen wie sachlich fundierten Opposition. Mit welcher Meisterschaft und Sachbeherrschung er Zahlen und Tatsachen zu gruppieren und zur Wirkung zu bringen versteht, hatte z.B. vor den Wahlen seine Budgetrede im Februar 1881 gezeigt, in der er das ganze System des Kanzlers einer tief eindringenden Kritik unterzog. Die schroffe Tonart und der bittere Sarkasmus Richters mußten ihm viele Feinde machen, zumal Musen und Grazien ihm fremd geblieben waren. Aber auf der anderen Seite hat es in Deutschland wohl selten einen Parteiführer gegeben, der sich einer so unbedingten Anhängerschaft erfreuen durfte und an dessen Lippen so große Volksversammlungen mit solcher Begeisterung hingen. Erst in einer späteren Zeit, als das Niveau des Parlaments unaufhaltsam sank, erkannten auch seine Gegner, was für eine bedeutende politische und parlamentarische Kraft Richter war, und so mancher begann an der Trefflichkeit eines Systems zu zweifeln, das einen Mann von so unbestreitbaren Fähigkeiten und seltener Sachkunde zur dauernden Opposition verdammte.“ (Bd. 3, Erich Eyck: Bismarck: Leben und Werk, S. 359 f., erschienen 1944 in Zürich)

Wann tritt endlich ein Liberaler aus echtem Schrot und Korn Richters Erbe an in diesem 80-Millionen-Volk?

Saturday, July 28, 2007

Eine der stolzesten geistesgeschichtlichen Traditionen Amerikas

ist der Laissez faire Anti-Imperialism der sich um die vorletzte Jahrhundertwende eng mit dem Namen des amerikanischen Begründers der modernen Soziologie, William Graham Sumner verbindet. Den erklärten Freunden des freien Westens im allgemeinen und der Vereinigten Staaten im besonderen, die sich gerade abwechselnd über Ron Paul und Barack Obama ereifern, stünde es gut zu Gesicht, über diese westliche Freiheitsidee nicht ignorant hinwegzugehen. In ihr lebt ein Teil jener Werte und Prinzipien, die uns Liberale verbinden - und von den rotbraunen bis islamgrünen Anti-Westlern unterscheiden!

Wie Sumner vor 108 Jahren schrieb:


"[E]xpansion and imperialism are at war with the best traditions, principles, and interests of the American people, and that they will plunge us into a network of difficult problems and political perils, which we might have avoided, while they offer us no corresponding advantage in return."


Sheldon Richman erinnert dieser Tage an den großen liberalen Pazifisten und zu Unrecht vergessenen Freiheitsdenker, dessen Verdienste vor einiger Zeit auch schon Detmar Doering in eigentümlich frei gewürdigt hat.

Wednesday, July 25, 2007

Land of the Free

Eine libertäre Liebeserklärung an Amerika hat Robert Grözinger dankenswerterweise auf ef-online gepostet. Denn bei aller Kritik an der derzeit in Washington exekutierten Politik gibt es doch kein Land in der Welt, das auch nur annähernd die historische und geistesgeschichtliche Bedeutung für die universelle Verbreitung der Freiheitsidee hat wie die Vereinigten Staaten! Und selbst unter seinen miesesten Präsidenten war Amerika per saldo noch immer freier als es Deutschland unter seinen erträglichsten Kanzlern (Stresemann und Erhard) je gewesen ist.

Man kann Robert Grözinger nur beipflichten:

"Es ist der Krieg „gegen den Terror“, den die USA weltweit zu führen versucht, der ihr harsche Kritik eingebracht hat, auch seitens vieler Menschen, die in der freiheitlichen amerikanischen Verfassung und Gesellschaft ein anzustrebendes Vorbild sehen. Dass Feinde der amerikanischen Idee die USA kritisieren, ist weder neu noch wirklich berichtenswert. Wenn aber auch glühende Verehrer Amerikas in die Kritik einstimmen, dann sollten auch Amerikaner zuhören."


Linke und Rechte Amerikahasser eint die pathologische Angst von einer "Amerikanisierung" der ganzen Welt und "amerikanischen Verhältnissen" bei uns. Echten Freiheits- und Amerikafreunden hingegen ist das Amerika des George Walker Bush einfach nicht amerikanisch genug! "Back to the roots!", möchte man den Freunden zurufen!

Die Außenpolitischen Lektionen des Tages

faßt Jacob Hornberger, Präsident der Future of Freedom Foundation folgendermaßen zusammen:


"Lesson 1: These terrorist acts are taking place not because the Taliban hate South Korea and Germany for their “freedom and values.” They are taking place because the South Korean and German governments are in Afghanistan — i.e., far away from their own countries.

Lesson 2: The Taliban have not committed terrorist acts against Swiss citizens. Why not? Because the Swiss government does not have troops stationed in Afghanistan (or Iraq). The Swiss government minds its own business and, thus, the Swiss people do not live their lives in constant fear of terrorism. "

Monday, July 23, 2007

Junge Liberale Höchberg verlangen nach mehr Freiheit und weniger Staat

Das Höchberger Manifest Bürger zur Freiheit ist ein schöner Beleg dafür, daß es durchaus auch bei den JuLis noch eine ganze Reihe von Verfechtern eines entschiedenen oder auch "puristischen" Liberalismus gibt. Es wäre dem Papier zu wünschen, daß es alsbald auch im Bundesverband der FDP-nahen Jugendorganisation Diskussionsgrundlage wird oder doch zumindest den ein oder anderen Denkanstoß gibt.

Thursday, July 19, 2007

Der Zauberklang des Sozialismus

kann durch noch so bittere Erfahrungen im Gehörgang der meisten Deutschen nicht zum Verstummen gebracht werden.

Das sah schon der große Mises voraus:

„Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, der Sozialismus könnte durch die bösen Erfahrungen, die man mit ihm gemacht hat, überwunden werden. Tatsachen an sich können nichts beweisen oder widerlegen; alles kommt auf die Deutung an, die man ihnen gibt. Von den Ideen, von den Theorien hängt alles ab. Wer am Sozialismus festhält, wird fortfahren, alles Übel der Welt dem Sondereigentum zuzuschreiben und alles Heil vom Sozialismus zu erwarten. Die Mißerfolge des russischen Bolschewismus werden von den Sozialisten allen anderen Umständen zugeschrieben, nur nicht der Unzulänglichkeit des Systems. An allem Elend, das die Welt in den letzten Jahren erdulden mußte, ist nach Ansicht der Sozialisten nur der Kapitalismus schuld. Sie sehen nichts als das, was sie sehen wollen, und finden nichts, was ihrer Theorie widersprechen könnte. Ideen können nur durch Ideen überwunden werden. Den Sozialismus können nur die Ideen des Kapitalismus und des Liberalismus überwinden. Nur im Kampf der Geister kann die Entscheidung fallen.“

Ludwig von Mises, Die Gemeinwirtschaft, 1922 S. 471


„Die Menschen halten am Etatismus fest; keine Enttäuschung erschüttert ihren Glauben an die Allmacht der Gewalt. Wenn es mit dem Interventionismus nicht weitergeht, dann greifen sie zum Sozialismus. Wenn der Sozialismus einer Spielart versagt, dann wollen sie ihn durch den Sozialismus einer anderen Spielart ersetzen. Die, die Stalin enttäuscht hat, erwarten von den Anhängern Trotzky’s den „wahren“ Kommunismus. Was Hitler’s Nationalsozialismus schlecht gemacht hat, soll der Nationalsozialismus Strassers oder der Bolschewismus besser machen. Im Westen sagen die Kommunisten und die Faschisten: im kulturlosen Osten hat man unser Ideal unzulänglich und in barbarischen Formen verwirklichen wollen; wenn wir an die Arbeit gehen werden, wird das Ergebnis ganz anders sein.“

Ludwig von Mises, Im Namen des Staates, 1978 (1939) S.251f.

Monday, July 16, 2007

Bretagne

Passend zur Urlaubszeit poste ich meinen lieben Lesern heute mal ein wunderbare Eindrücke vermittelndes Bild der Stuttgarter Künstlerin Aurélie Staiger, mit der mich seit vielen Jahren eine sehr gute Freundschaft verbindet.

Wen nun die Reiselust gepackt hat: mehr Informationen über die bretonische Küstenregion im Nordwesten Frankreichs, sowie die Geschichte und geographischen Besonderheiten dieser Landschaft gibt es hier.

Stoppt den Gewerkschaftsterror!

Mitten in der Ferienzeit drohen jetzt die Gewerkschaften der Lokführer (angeführt von einem ehemaligen CDU-MdB!) und der Piloten mit Streiks. Da Streiks, sogenannte Arbeitskämpfe, prinzipiell nichts anderes sind als legalisierte Erpressung und institutionalisierter Bürgerkrieg, kann ein Staat, in dem es ein sogenanntes "Streikrecht" gibt (also die Verpflichtung von Arbeitgebern, Personen Geld zu zahlen, die ihre Arbeit einfach niederlegen und das Verbot, diese Personen einfach durch arbeitswillige Arbeitnehmer zu ersetzen) mitnichten als "Rechtsstaat" bezeichnet werden.

Ein paar liberale Zitate mögen verdeutlichen, warum die Herrschaft der Gewerkschaften und die sogenannte "Tarifautonomie" nicht länger hingenommen werden dürfen wenn wir endlich wieder in einem freien Land leben wollen!

«Die destruktionistische Funktion der Gewerkschaften ist niemals ernstlich bestritten worden. Es ist nie gelungen, eine Lohntheorie aufzustellen, aus der man die Folgerung ableiten könnte, daß durch den gewerkschaftlichen Zusammenschluß eine dauernde Erhöhung des Realeinkommens der Arbeiter erzielt werden könnte.»

Ludwig von Mises, Die Gemeinwirtschaft, Jena 1922

«Die gewerkschaftliche Politik der Arbeitsteilung, der Gewalt und der Sabotage hat an der Besserung der Lage der Arbeiter nicht das geringste Verdienst gehabt. Sie hat ihren Teil dazu beigetragen, daß das kunstvolle Gebäude der kapitalistischen Wirtschaft, in der sich das Los aller, auch das des ärmsten Arbeiters, von Tag zu Tag gebessert hat, in seinen Grundfesten erschüttert wurde.»

Ludwig von Mises, Die Gemeinwirtschaft, Jena 1922

«Die Macht der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter, vor der heute die Welt zittert, hat keine andere Grundlagen als die Macht anderer Tyrannen je gehabt hat; auch sie ist nichts als das Erzeugnis menschlicher Ideologien.»

Ludwig von Mises, Die Gemeinwirtschaft, Jena 1922

«Nicht nur die Praxis der Gewerkschaften ist destruktionistisch; schon der Grundgedanke, auf den sie sich aufbauen, ist es.»

Ludwig von Mises, Die Gemeinwirtschaft, Jena, 1922

«Der Augenblick dürfte auch in Deutschland schnell herankommen, da eine gesetzliche Eindämmung der gewerkschaftlichen Monopolmacht ebenso als eine nationale Existenzfrage erkannt wird wie in den Vereinigten Staaten und damit die größte Lücke in der Antimonopolgesetzgebung geschlossen werden muß.»

Wilhelm Röpke, Gegen die Brandung, Zürich, 1959

Friday, July 13, 2007

Ökumene der Fundamentalisten

"Wer kein Scientologe ist und kein pöbelnder Neonazi mit Glatze und schwarzen Stiefeln, hat offenbar beste Chancen, unter dem antifaschistischen Radar durchzufliegen."

M&M gehen heute in ihrer WELT-Kolumne der Frage auf den Grund, warum eine Liaison der Klima-Ayatollahs mit einem notorischen, aber gleichwohl vom Staatsfunk hofierten Islamisten "im freiesten Staat der deutschen Geschichte" nicht halb so viel wohlfeile Empörung auslöst, wie ein Schauspieler, der einfach nur seinen Job machen will.

Thursday, July 12, 2007

Leg Dich quer, dann biste wer!

Das sagt sich wohl auch die Fürther Landrätin Gabriele Pauli, die der CSU-Funktionärsoligarchie per Kandidatur um den Parteivorsitz abermals einen saftigen Arschtritt verpaßt! Wie unbotmäßig! Ja derff die denn des?

Fakt ist: Die Frau hat Charakter. Sie hat, wie die Erfinder von "Projekt 18", verstanden, daß Regeln dazu da sind, gebrochen zu werden. Wäre die bayerische FDP clever - und ich schreibe jetzt im Konjunktiv irrealis - dann hätte sie der populären Volkstribunin längst ein Angebot für die Landtagswahl 2008 gemacht! Aber so werden wohl nach Paulis starkem Abgang bei der CSU die Freien Wähler den Rahm abschöpfen und, so Gott will, auch in Bayern die schon anrüchige Herrschaft einer Staatspartei beenden. Und die das Label "Protestpartei" wie der Teufel das Weihwasser fürchtende FDP schaut in die Röhre.

Wenn Politik aus erzliberaler Sich überhaupt so etwas wie eine Berechtigung hat, dann nur, wenn sie dem zahlenden Publikum gutes Entertainment bietet. Für eine mordsmäßige Gaudi ist bei den schönen Frauen von Fürth ja in jedem Falle gesorgt!

Es müßte überhaupt viel mehr Quertreiber in den "demokratischen" Parteien geben. Die sind wenigstens Sand im Getriebe, und Sand im Getriebe der Unterdrückungsmaschinerie Politik ist gut für die Freiheit von jedem von uns! Außerdem verärgern widerspenstige Basisquerulanten und eigensinnige Hinterbänkler die Karrieristen auf den Kommandobrücken, in den Parteizentralen und Fraktionsvorständen, sie gefährden als unsichere Kantonisten jede Kungelrunden-Absprache. Und seien wir ehrlich: diese ganze Parteibonzenbande hat es doch mehr als verdient, sich zu ärgern! Paradiesvögel wie Pauli tun das, was in ihrer Branche eher selten ist: sie sind produktiv tätig. Sie produzieren, in dem sie den allgemeinwohlschädigenden Politikbetrieb stören, das, was der Ökonom positive Externalitäten nennt.

... difficile est satiram non scribere

Wie anders soll man hierauf auch sonst reagieren?

Am besten so, wie mein ef-Lieblingsautor im Freiheitsforum:


"Eine skandalträchtige neue Intelligenzstudie hat ergeben, dass südostkirgisische Ziegenhirten im Durchschnitt um 17 IQ-Punkte dümmer sind als Reisbauern der chinesischen Provinz Zuanghong. Das hat natürlich weit reichende Auswirkungen auf das libertäre Theoriengebäude, weswegen in diversen einschlägigen Think Tanks bereits die Köpfe rauchen. Der Ökonom Knut-Karsten Knatter, Autor des umstrittenen Buches „Libertäre Eugenik – Warum in einer natürlichen Ordnung das Negerpack wieder seine angestammte Rolle als demütiger Diener des weißen Mannes einnehmen wird“, hat bereits verschiedene Expertenkonferenzen angekündigt.
In einem ersten Schritt werden sämtliche Exemplare des Buches „For a New Liberty“ von Murray Rothbard wieder eingezogen. Eine aktualisierte Auflage mit dem Titel „For a New Eugenics“ soll ab Herbst auf dem Markt erscheinen und um die Wissensfortschritte, die inzwischen gemacht wurden, ergänzt werden. Die Rückgabe der veralteten Bücher ist natürlich freiwillig, wer sich weigert, wird allerdings physisch aus der Gesellschaft entfernt und kommt ins Ghetto.
Vereinzelt gab es aus dem libertären Lager Kritik an Knut-Karsten Knatter, allerdings nur von den üblichen Multikulti-Schwuchteln, die noch nichts geleistet haben.
In Grevenbroich fand eine spontane Sympathiebekundung für Knatter statt. Einige der Teilnehmer der Mini-Demonstration gaben an, sie haben ihre Gebetsteppiche mitgebracht, auf denen sie dreimal täglich in Richtung Las Vegas beten. An der Universität von Las Vegas hat Knatter den Lehrstuhl für Spieltheorie inne."



Eine weitere kluge Entgegnung auf Hoppesche Bizarrerien findet sich hier.

Wednesday, July 11, 2007

My Adorno!

"Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr des Faschisten in der Maske des Faschisten, sondern vor dessen Rückkehr in der Maske des Demokraten."

Theodor W. Adorno


Mehr zu Adorno gibt es hier.




Tuesday, July 10, 2007

Ederer entzaubert Gore

Weltweiter Rock und Pop für den Klimaschutz, das erregt zwar Aufsehen, aber übertüncht die laut Wissenschaftlern ungelöste Frage, wer und was ist Schuld am Klimawandel. In einem gestern ausgestrahlten report MÜNCHEN-Beitrag zeigt Günter Ederer Beispiele, wie der ehemalige US-Vize-Präsident Al Gore mit Fakten jongliert und dabei die Hysterie anheizt.

Deutschlands verdienstvollster TV-Aufklärer heißt nicht Oswalt Kolle, sondern Günter Ederer!

Die Würzburger Residenz

und die Grafen von Schönborn als Kunst-Mäzene ist ein Schwerpunkt-Thema in der aktuellen Ausgabe des Geschichtsmagazins DAMALS. Leider gibt's den Artikel von Dr. Arne Karsten nur im Print. Aber ein paar Impressionen gibt's hier und hier.































Friday, July 06, 2007

Zur "Macht des Kapitals"


«Der Tatbestand, daß Unternehmer und Kapitalisten die Regierungsmänner mitunter bestechen, beweist nicht, daß sie herrschen, sondern daß sie beherrscht werden. Nicht die Herrscher zahlen Tribute, sondern die Beherrschten.»
Ludwig von Mises, Nationalökonomie, 1940

Thursday, July 05, 2007

Eiertanz statt Walkürenritt: Deutschland spottet jeder Beschreibung

Wenn gerade mal keine Holocaustleugner, Klimasünder oder "islamistischen Gefährder" als willkommene Vorwände für den Ausbau des "Polizeystaats" und die volkspädagogisch motivierte Hysterisierung der Öffentlichkeit zur Hand sind und auch keine hoheitlich zu potentiellen Terroristen deklarierten, in der Heide campenden Naturfreunde aus der Luft zu photographieren sind, jagt man gerne irgendwelchen anderen Gespenstern hinterher. In diesem Sommer ist nun also mal wieder Sekten-Saison ausgebrochen und beim medial-gouvernementalen Komplex brennen sämtliche Sicherungen durch ob der dräuenden Gefahr, die von der Mitgliedschaft von Tom Cruise in einer doch eher albernen Vereinigung ausginge, wenn er in der Rolle des Claus Graf Schenk von Stauffenberg eine der wenigen wirklich heroischen Gestalten der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts verkörpern wird.

Einprägsamer als die Philadelphia Daily News vom 3. Juli kann man die würdelose Inszenierung um die verweigerten Drehgenehmigungen für den beliebten - und von mir seit Kindheitstagen trotz seiner kruden Weltanschauung überaus geschätzten - Hollywood-Star nicht zusammenfassen:

"It would be difficult to find a better way of recalling the Nazi era than by preventing a man from doing his job because of his beliefs."

Was die politische Klasse Berlins hier gerade aufführt, sprengt nicht nur den Rahmen gewohnt demokratischer Peinlichkeitsgrade (hier ist man in den letzten Jahren der geistig-moralischen Verwahrlosung ohnehin längst abgehärtet) es bedeutet vielmehr das schamlose, unverfrorene und sich auch keiner liberalen Mimikry mehr bedienende Dementi aller sonntäglichen Lippenbekenntnisse zu einem der heiligsten Verfassungsgrundsätze dieses "Rechtsstaats"!

Zum Glück haben wir noch ein paar Intellektuelle in Deutschland, die die Tassen im Schrank behalten haben, weil sie an günstigeren Gestaden ihre Erfolge feiern und folglich ihr Horizont nicht am Kirchturm von Deutsch-Krähwinkel endet. Gäbe es eine wirklich liberale Stiftung in Deutschland und würde diese Stiftung einen Freiheitspreis ausloben, dann hätte ihn sich Florian Henckel von Donnersmarck für seine in der FAZ erschienene fulminante Kampfansage an den PC-konformen deutschen Spießer "Deutschlands Hoffnung heißt Tom Cruise" redlich verdient! Bravo, bravissimo für diese befreienden Worte!!!


Eine besonders peinliche Fußnote, die sich freilich ins Sittengemälde dieser Republik nahtlos einfügt, sei noch erwähnt. Der Historiker Peter Steinbach hat auf Henckel von Donnersmarcks Plädoyer für Geistesfreiheit in einem Radio-Interview sehr schroff reagiert. Es sei "würdelos", so wird der hauptsächlich Gedenkkultur betreibende Staats-Intellektuelle Steinbach in der FAZ zitiert, wenn "eine historisch wichtige, wertvolle, als Orientierung dienende Persönlichkeit" wie Stauffenberg an den Glanz eines Kinostars gekoppelt werde, sagte Steinbach in einem Rundfunkinterview. Donnersmarcks Argumentation (und nicht etwa die vor Fäulnis über den Verrat an ihren eigenen Prinzipien bereits stinkende Republik) sei "verkommen", der Gebrauch des Begriffs "Übermensch" für Stauffenberg "leichtfertig und verantwortungslos". Steinbach hält einen "Superman" und Scientology-Adepten wie Tom Cruise nicht für geeignet, die dramatische innere Entwicklung Stauffenbergs vom Befürworter zum Gegner von Hitlers Regime überzeugend darzustellen. Steinbach müßte eigentlich wissen, wann es Zeit ist, nicht mit den Wölfen zu heulen oder besser: mit den Schafen zu blöken. Er verfaßte im Jahre 2003 das Nachwort zur Neuauflage von Friedrich August von Hayeks "Der Weg zur Knechtschaft".

Schon vor wenigen Monaten wollte bereits in einer eigensinnigen Mischung aus Schwabenstreich und Husarenritt der Provinzpolitiker Günther Oettinger an dem US-Schauspieler John Travolta ein Exempel des Gesinnungsstaates statuieren. Wenn wir erst einmal zulassen, daß hierzulande Politiker entscheiden, welche Schauspieler wir überhaupt noch sehen dürfen, dann wird am Ende der Fahnenstange allenfalls noch ein Charakterdarsteller wie Lassie in der Rolle des Ronald Pofalla durchgehen. Darum: Wehret den Anfängen!

Tuesday, July 03, 2007

BRD-Kommunismus: 53 Prozent des Volkseinkommens verschlingt Leviathan!!!

Auswanderers Abschied ist offenbar kein Einzelfall. Dem Nachrichtenmagazin Focus von dieser Woche (27/2007, S. 36/37) dient der offene Abschiedsbrief von Patrick Harsch an M&M als Aufhänger, um unter der Headline "Brutto top - netto Flop" einmal (in einer für mainstream-Medien ungewöhnlich deutlichen Art und Weise) der Ursache für die hohen Auswanderungszahlen auf den Grund zu gehen und den eigentlichen Krebsschaden dieser Republik schonungslos anzuprangern: Deutschland ist zu einem seine Bürger enteignenden und entmündigenden "Taschengeldstaat" verkommen! Die fiskalterroristischer Verfolgung geschuldete Ausreisewelle hat längst alle Einkommensschichten erfaßt. "Steuerflucht" (analog zur in früheren Zeiten pönalisierten "Reichsflucht" oder "Republikflucht") ist mitnichten nur das Privileg des Superreichen aus der jet set society.

Der Focus beruft sich bei seinen Recherchen auch auf eine Studie des Karl-Bräuer-Instituts vom Bund der Steuerzahler. Danach bleibt nirgendwo sonst in Gottes weiter Welt den Arbeitnehmern von ihrem erarbeiteten Lohn so wenig übrig wie in Deutschland. Bis Mitte Juli arbeitet der deutsche Arbeitnehmer für den Staat, und erwirtschaftet diesem im Jahre 2007 infolge der schwarzroten Steuererhöhungsorgie damit das höchste Unfugpotential und zugleich den höchsten Entmüdigungskoeffizienten (=Staatsquote) der Nachkriegsgeschichte. Oder der deutschen Geschichte überhaupt.

"Denn mit den drastischen Steuererhöhungen der großen Koalition zum 1. Januar 2007 fließen inzwischen 53 Prozent des Volkseinkommens in staatliche Kassen."


Der Finanzwissenschaftler Volker Stern, der die Zahlen von 30 OECD-Staaten verglichen hat, kommt zu dem traurigen Resumee: "Ein lediger Durchschnittsverdiener muss nur in Belgien noch mehr Steuern und Abgaben zahlen als in Deutschland. Bei Familien sieht es kaum besser aus."

Noch eine Zahl, die man sich, um mit Piet Klocke zu sprechen, mal auf der Zunge vorstellen sollte:
"Deutsche Arbeitgeber haben 2006 rund zwei Prozent und damit nur unwesentlich weniger für die Entlohnung eines Durchschnittsverdieners aufgewandt als ihre britischen Konkurrenten ... Die Nettolöhne der britischen Arbeitnehmer waren aber um 42 Prozent höher als die ihrer deutschen Kollegen."


Die politische Klasse lamentiert scheinheilig über working poor, wachsende Armut, sinkende Reallöhne, steigende Preise - alles hervorgerufen durch politischen Interventionismus in die Wirtschaft, die in Deutschland nun wahrlich keine Marktwirtschaft mehr ist. Doch statt einerseits schon wieder entmündigende Zwangsbeglückung durch Teutonenfonds zu fordern und andererseits den Bürgern die private und freiwillige Vermögensbildung am Kapitalmarkt durch Abgeltungssteuern und anderen Humbug zu verleiden, bräuchte man ihnen einfach nur das eigene Geld in der Tasche zu belassen! Der Brandstifter ruft hierzulande nicht nur tolldreist nach der Feuerwehr und beschuldigt andere (z.B. "Heuschrecken" und "neoliberale" think tanks, letztere sind zumeist kritisch-kollaborierende Erfüllungsgehilfen der Politik, wie das hasenfüßige Plädoyer der "Stiftung Marktwirschaft" für eine "behutsame Anpassung" - statt Abschaffung! - der Erbschaftsteuer beweist) für den Flächenbrand, nein, schlimmer noch: er will den selbst gelegten Brand mit Spiritus löschen! Die Politik hat uns in die Scheiße geritten? Na prima, dann her mit noch mehr Politik!

Bis sich auf den Kommandohöhen einmal die Einsicht durchsetzt, daß wir weniger Staat (am besten gar keinen!) und mehr Freiheit brauchen - falls sie es jemals tun wird - wird der Exodus wohl weiter anhalten. Denn mein Freund Patrick hat ja vollkommen recht: es ist schlechterdings "nicht akzeptabel, 50 Prozent der eigenen Lebensarbeitszeit dafür zu vergeuden, die Fehlleistungen der Politik zu finanzieren."


Nachtrag: den kompletten Focus-Artikel kann man hier nachlesen.

Monday, July 02, 2007

Der Schalk im Nacken

sitzt ganz offensichtlich David Harnasch, der den bei uns grassierenden Volksgesundheitswahn mit Charme und Augenzwinkern gekonnt aufspießt:




Zu dem gelungenen Sozialexperiment kann man nur sagen: Chapeau!

Sunday, July 01, 2007

Links-libertäre Ressourcen im Netz

Da der links-libertäre Ansatz hierzulande noch nicht so starke Verbreitung gefunden hat (was auch daran liegen mag, daß viele deutsche Libertäre viel Zeit und Energie mit Bekehrungsversuchen von Schmuddelkindern aus der äußersten rechten Ecke vergeuden, in meinen Augen vergebliche Liebesmüh), seien hier einmal ein paar Verweise auf ein in Amerika sehr vitales geistiges Kraftfeld dem geneigten Leser anempfohlen.

Eine schöne Einführung in die Geisteswelt der progressiven Libertarians in den USA bietet auf jeden Fall das Portal der Allianz der Libertären Linken. Besonders empfehlenswert für Einsteiger ist der Blog out of step von Wally Conger, ebenfalls eine Goldgrube für echte Freiheitsfreunde: die individual-anarchistische Seite Strike The Root, sehr lesenswert sind auch die Blogseiten von Thomas Knapp, der libertären Feministin Wendy McElroy, von Roderick T. Long und von Brad Spangler sowie Bryan Caplan und Arnold Kling.
Allerlei intellektuelle Leckerbissen verspricht auch ein Besuch auf der Praxeology-Webside von Roderick T. Long, dem Vordenker der Left-Libertarians und Präsidenten des Molinari-Institutes.