Friday, April 28, 2006

Sie behaupten, man hätte sie verletzt. Aber in Wahrheit sind sie es, die verletzen.

Salman Rushdie im Weltwoche-Interview über Freiheit, Humor, das Recht, beleidigt zu werden und die krankhaften Hervorbringungen der ayatollsten Ayatollahs. Ein kämpferischer und unbeugsamer Liberaler, der, entgegen der weit über konservative Kreise hinaus beliebten Auffassungen des Plettenbergers durchaus zur Dezision, zur Entscheidung fähig ist:

Ich wusste schon immer, wogegen ich kämpfte, aber als diese Bedrohung über mir schwebte, genügte das nicht mehr. Ich musste, damit ich ihr standhalte, auch wissen, wofür ich kämpfe. Ich musste mich entscheiden, für welche Werte ich mit meinem Leben einstehen will. Es gibt heute zwei Lager. In dem einen ist alles versammelt, das ich ablehne,
Voreingenommenheit, Bigotterie, Obskurantismus, Tyrannei, Gewalt, Unterdrückung,
im anderen alles, wofür ich stehe: Freiheit, Liebe, Humor, Kunst und so
weiter.

Geht's noch? Werden bald wieder Mutterkreuze verliehen?

Immerhin, einer hat also noch nicht den Verstand verloren und sich von v.d.L. niedergrinsen lassen. Reinhard Mohr ruft in SPON die rasende Familien-Bande um die ähnlich wie Uriella von der "Großfamilie" fiat lux permanent kampfstrahlende "uns Ursula" in Politik und Medien zur Ordnung. Also, liebe Demographie-Apokalyptiker und durchgeknallte Gesellschaftskeimzellenprediger: Antreten zum Unterricht in Sozialgeschichte!

Thursday, April 27, 2006

Die CDU ist eine sozialistische Partei

Wir haben es zwar schon immer gewußt, aber nach dieser Kronzeugenaussage dürfte dieser Befund nun als valide gelten. Wenn es ein bürgerliches Lager gibt, dann besteht es aus der FDP. Die deutsche Christdemokratie ist - wie auch Christdemokraten in der Schweiz und in Italien - genuiner Bestandteil eines diffusen Linksblocks. Den es zu bekämpfen gilt!

Tuesday, April 18, 2006

Liberaler Konstitutionalismus - ein nobler, aber letztlich gescheiterter Versuch, Leviathan in Ketten zu legen

"Zusammenfassend erwies sich die Verfassung als Instrument zur Ratifizierung der Ausdehnung der Staatsmacht statt ihrer Beschränkung. Wie Calhoun erkannte, werden alle niedergeschriebenen Beschränkungen, die es der Regierung überlassen, ihre eigene Machtfülle zu interpretieren, mit Sicherheit als Erlaubnis zur Ausdehnung und nicht zur Beschränkung dieser Macht interpretiert. In einem profunden Sinn hat sich die Idee, Macht mit den Ketten einer geschriebenen Verfassung zu binden, als nobles Experiment herausgestellt, das gescheitert ist. Die Idee einer streng begrenzten Regierung hat sich als utopisch herausgestellt; andere, radikalere Mittel müssen gefunden werden, um das Wachsen des aggressiven Staates zu verhindern."

Murray N. Rothbard (For a New Liberty, S. 67)

Wednesday, April 12, 2006

Die Koalition der Willigen weiß nicht, was sie will

Beim Thema Meinungsfreiheit scheiden sich im (höchst inhomogenen) Lager der "Westler" schon lange die Geister. Während der liberale Flügel hier anerkennenswerterweise nichts anbrennen läßt, und die Meinungsfreiheit auch dann gegen klerikale Fundis verteidigt, wenn diese keinen Turban tragen, läßt der militant konservative Rabiat-Westler Andreas Schneider gerade - wieder einmal - die Hosen der Doppelmoral runter. An seinen homophoben Ausfälligkeiten, die er seinerzeit auf dem Höhepunkt des Schill-Affäre im "Denkzettel" der rechtsgewirkten "Freiheitlichen Jugend" publizierte, dürfte in Teheran indes ebensowenig jemand Anstoß nehmen wie an seiner Gotteskriegerei gegen einen Jugend-Musiksender wegen einer Satire, die man nicht gut finden muß. De gustibus non est disputandum.

Thursday, April 06, 2006

Coming out: Ja, auch ich unterstütze die FDP, sometimes.


In Baden-Württemberg fiel mir das bei dem Spitzenkandidaten Ulrich Goll, den ich sehr schätze, auch garnicht so schwer. Und die JuLis sind (überwiegend) auch eine sympathische Truppe. Warum also sollte nicht auch ein libertärer Theoretiker mal den Elfenbeinturm verlassen?

Ich bin übrigens auf dem Photo der 2. von rechts, links neben mir mein Freund Benjamin Denzer (LHG-Chef von Würzburg) und rechts neben mir Leif Schubert, ein Hoffnungsträger der baden-württembergischen Jungliberalen.