Thursday, February 28, 2008

Black Box SVP

Die einander diametral entgegengesetzten Interessen von tax eaters und taxpayers in der SVP - die für "libertär-konservative" Tagträumer ja so etwas wie Modellcharakter besitzt - mußten unvermeidlich früher oder später miteinander kollidieren und in Konflikt geraten. Nun ist es wohl soweit, daß die Gegensätze aufbrechen, meint auch Weltwoche-Autor Urs Paul Engeler, der die Sollbruchstellen dieser bizarren Synthese aus Züricher Kurs und Berner Kurs (die vergleichbar wäre einem Kinderschutzbund, der auch Pädophile in seinen Reihen dulden würde) treffend herausstreicht:

"Real sind die tiefer liegenden Ungereimtheiten des Konstrukts SVP aufgebrochen: der Konflikt zwischen den vielen Staatsprofiteuren, die sich an die erfolgreiche Wahlmaschine SVP halten, und den Anti-Etatisten, die das griffige Programm schreiben und den Oppositionskurs festlegen, der Konflikt zwischen den vielen «konstruktiven» SVP-Politikern, die nach Bern reisen, um dort etwas abzuholen, und den Nein-Sagern, die nach Bern fahren, um die Steuern möglichst tief und den Einfluss der Politik möglichst klein zu halten, der Konflikt zwischen Magistraten, die den Politbetrieb optimal nutzen wollen, und Amtsträgern, die korrigierend eingreifen möchten."

1 comment:

Anonymous said...

An der SVP zeigt sich auch die Unmöglichkeit "liberaler Politik" (und sei es nur "wirtschaftsliberaler"). Der Anspruch der SVP, eine populistische, anti-etatistische Oppositionsbewegung zu sein, scheitert ständig an der Tatsache, dass sie eine stinknormale Partei ist, die Abgeordnete ins Parlament und -räte in verschiedene Regierungsgremien schickt. Wer ist also ehrlicher - der "Berner" oder der "Zürcher" Flügel?