Saturday, March 31, 2007

Verbieten verboten!

Auf den politischen Kommandobrücken Europas scheint man derzeit vom rasenden Verbotswahn wie besessen zu sein. Nicht nur in Deutschland fordern die sich in einem Dauerrausch befindlichen Angehörigen der parasitären staatlichen Enteignerklasse das tägliche Verbot (wie Hans-Olaf Henkel diese aberwitzigen Vorgänge in seiner BILD-Kolumne so treffend nannte), auch die "alt-freie" Schweiz entwickelt sich zunehmend zu einer illiberalen Verbotsgesellschaft, wie heute selbst die linksfreisinnig-staatstragende NZZ besorgt konstatieren mußte. Zitat:

Jedenfalls treibt die kleinbürgerliche Auseinandersetzung um Verbote aller Art bereits seltsamste Blüten. So wird derzeit im Kanton Bern (wo ein weitreichendes Werbeverbot in Kraft getreten ist) ernsthaft darüber diskutiert, ob Frau Meier und Herr Müller künftig noch ihren alten Sonnenschirm mit der Bierwerbung auf den Balkon stellen dürfen. Im vergangenen Sommer wurde auf der Höhe der Feinstaub-Hysterie nicht minder ernsthaft ein landesweites Cheminéefeuer-Verbot erwogen. In einigen Städten wird künftig verzeigt, wer unachtsam einen Zigarettenstummel oder einen Kaugummi wegwirft, und in Basel kann bereits gebüsst werden, wer sich zu lange in einem Parkhaus aufhält. Die SBB wollen ihre Lokomotivführer zwecks Drogenprävention zum Urintest antraben lassen. Gefischt werden darf in Schweizer Gewässern künftig nur noch mit besonderer Fachausbildung, und sich als «liberal» bezeichnende Parteien diskutieren längst schon über Strassenzölle, Schuluniformen, Minarett- und Kruzifixverbote.

...


Man kommt nicht zur Freiheit, indem man alles verbietet, was sie gefährdet. In einer liberalen Gesellschaft muss es erlaubt sein, Fehler zu begehen - sich zu schaden, Sportunfälle zu riskieren, krank zu werden, süchtig, faul, dick, hässlich oder dumm zu sein. So darf auch beim Rauchen der staatliche Schutz nicht auf die Verhinderung der Selbstschädigung abzielen, und die Nichtraucher soll der Staat nur dort schützen, wo sich diese nicht mit vertretbarem Aufwand selber schützen können.
«Im Freien bleibt das Rauchen gestattet», liess unlängst die Berner Kantonsregierung verlauten. Muss man bereits davon ausgehen, dass grundsätzlich als verboten gilt, was nicht ausdrücklich erlaubt wird? Wir sollten diesen Trend zur obrigkeitlichen Kontrolle des individuellen Verhaltens nicht mutwillig fördern, sonst droht tatsächlich der Kindermädchenstaat.



"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch", heißt es bei Hölderlin. Und so wird es nunmehr selbst der ansonsten "sedativliberalen" Saar-FDP zu bunt - sie wehrt sich mit einer unterstützungswürdigen Anti-Verbote-Kampagne gegen die immer unverschämteren staatlichen Anschläge auf die Privatautonomie und das Selbstbestimmungsrecht der Bürger.


Liberale kennen ihren Mises und erkennen zugleich - wieder einmal - die Zeichen der Zeit:

„Die Neigung unserer Zeitgenossen, obrigkeitliche Verbote zu fordern, sobald ihnen etwas nicht gefällt, und die Bereitwilligkeit, sich solchen Verboten selbst dann zu unterwerfen, wenn sie mit ihrem Inhalt durchaus nicht einverstanden sind, zeigt, daß der Knechtsinn ihnen noch tief in den Knochen steckt. Es wird langer Jahre der Selbsterziehung bedürfen, bis aus dem Untertan der Bürger geworden sein wird. Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.“

Ludwig von Mises, 1927

Friday, March 30, 2007

Spiegel-Fechter außer Gefecht gesetzt

Ein Lehrstück, wie man möchtegern-herumbrodernde Hohlpfosten gehörig auseinandernimmt, liefert der agitpop-Blog. Sehr zur Nachahmung zu empfehlen!

Thursday, March 29, 2007

Ein freier Mensch ist Herr über sein Leben bis zu dessen Ende

Nachdem der Deutsche Bundestag heute (wohl nicht zum letzten Mal) über das Thema "Patientenverfügung" diskutierte, und dabei das weltfremde, bevormundende und fundamentalistische Kreuzrittertum vor allem in CDU und CSU einen Schaudern macht, ist es Zeit, mal wieder an die selbstverständlichste Selbstverständlichkeit zu erinnern:

Sterben ist Privatsache. Der Staat hat sich rauszuhalten!

An Gerard Radnitzky, den preisgekrönten Vorkämpfer für ein menschenwürdiges Lebensende auch in Deutschland, sei deshalb noch einmal erinnert.

Wednesday, March 28, 2007

Isolationismus und Appeasement II

Im Antiquariat stieß ich dieser Tage auf dieses wahre Desiderat für geschichtsrevisionistisch gestimmte Skeptiker der "im freiesten Staat der deutschen Geschichte" (*lach*) allen Staatsuntertanen von Kindesbeinen an oktroyierten "historical correctness" (Gerard Radnitzky), das ob seiner verblüffenden Klarsichtigkeit eine alte liberal-libertäre Kontroverse neu beleben dürfte:

William Henry Chamberlin: "Amerikas Zweiter Kreuzzug. Kriegspolitik und Fehlschlag Roosevelts", Athenäum-Verlag Bonn 1952 (Original: America’s Second Crusade, Chicago 1952)

Im Klappentext heißt es:

„Dieses Buch, eine diplomatische Geschichte des zweiten Weltkrieges, schildert den Fehlschlag der amerikanischen „Kreuzzüge“. Es deckt mit schonungsloser Offenheit auch die Ursachen und Zusammenhänge auf. Zum erstenmal wird hier der deutschen Öffentlichkeit aus amerikanischer Feder ein ungeschminktes Bild der Politik Roosevelts vorgelegt, der England und Frankreich zum Kriege ermunterte, dem amerikanischen Volk Neutralität versprach und gleichzeitig dem Kriege nachlief.

Daß ein Amerikaner dieses Buch geschrieben hat, erhöht seinen dokumentarischen Wert und bekräftigt die deutschen Argumente für einen „bedingungslosen Frieden“, nachdem Roosevelts Schlagwort der „bedingungslosen Kapitulation“ den Krieg verlängert und seine Politik von Teheran und Jalta Mitteleuropa und Asien dem Sowjetimperialismus preisgegeben hat.

Mit überzeugender Klarheit arbeitet der Verfasser die innere Übereinstimmung zwischen Nazismus und Bolschewismus heraus. Aber er weiß zwischen dem deutschen Volk und dem Hitler-Regime zu unterscheiden, und er weist nach, daß Roosevelts Absicht, Deutschland selbst zu zerstören, das letzte Motiv seiner unsinnigen und illusionären Zugeständnisse an Stalin war, die das amerikanische Volk heute bereits mit den über 100 000 Toten und Verwundeten des Korea-Krieges zu büßen hat. Der Vorgeschichte des Morgenthauplanes, der Ablehnung aller Friedensbemühungen des „anderen Deutschland“, der ersten Nachkriegspolitik mit den Nürnberger Prozessen, der Entnazifizierung und den Demontagen ist ein breiter Raum gewidmet.

Der Verfasser hat sich nicht gescheut, in diesem Werk, wie er selbst sagt, „mächtige geistige und gefühlsmäßige Interessen herauszufordern. Aber die eiserne Logik der Tatsachen“, so fügt er hinzu, „wird die hier vertretenen Auffassungen mit dem Fortschreiten der Zeit bestätigen.“



Der Autor William H. Chamberlin war von 1922 bis 1934 in Moskau als Auslandskorrespondent des Christian Science Monitor tätig, anschließend auch in Japan, China, Mandschurei, Philippinen, Siam, Malaja und zuletzt in Frankreich. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (1952) war der damals 55jährige Mitherausgeber der Zeitschrift The New Leader und Leitartikler des Wall Street Journal.

Besonders lehrreich für jene, die bei mangelnder Kriegslust ihrem Gegenüber "mit vorgehaltener Moralpistole" (an dieser Stelle nachträglich alles erdenklich Gute zum 80. an Martin Walser!) stets stereotyp "München, München" entgegenzuhalten nicht müde werden, ist in meinen Augen das Kapitel "Das München genannt Jalta".


- Fortsetzung folgt -

Tuesday, March 27, 2007

Das Libertäre Manifest jetzt online!

Das Libertäre Manifest von Stefan Blankertz ist dankenswerterweise auf den Seiten der Freiheitsfabrik jetzt zum Herunterladen online gestellt! Besonders erfreulich finde ich auch, daß die Freiheitsfabrikanten zur Belebung der libertären Theoriedebatte zu diesem ausgesprochen anregenden und interdisziplinären Standarwerk auch eigens ein offenes Diskussionsforum eingerichtet haben. Höchste Zeit, daß unter Libertären einmal wieder Kopfarbeit geleistet wird und nicht nur eine fruchtlose "Bündnis- und Strategiedebatte" die nächste jagt, und wir das Warum dabei völlig aus den Augen verlieren.

Wednesday, March 21, 2007

Meine Lieblingsserie: Dr. House

Unangekränkelt von pathologischer Nächstenliebe und übertriebener Sentimentalität ist Dr. House - grandios gespielt von dem englischen Mimen Hugh Laurie - die Antithese zum Gutmenschen schlechthin - und erfreut als Verkörperung des Mephisto-Prinzips sich wohl gerade deshalb zurecht so großer Beliebtheit auch bei Liberalen.

House' eigenwilliger Umgang mit Kollegen, Patienten und Angehörigen mag manchem arrogant erscheinen. Aber das täuscht: Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz!

Dr. House läuft immer Dienstags um 21.15 Uhr auf RTL!

Tuesday, March 20, 2007

Absolut nichts gelernt

weder aus der Geschichte noch aus ihrer eigenen verkorksten Biographie haben vor allem jene hypermoralisch aufgeladenen Ex-Linken, die heute auf "neokonservativ" machen. Eine scharfsinnige Analyse von Daniel Bax, die sich bemerkenswerterweise ausgerechnet in der taz findet!

Thursday, March 15, 2007

Gesinnungsjustiz

Roger Köppel verteidigt in seinem aktuellen Weltwoche-Kommentar die freie Rede. Es loht sich wirklich, ihn ausführlich zu zitieren:

"Liberale Demokratien leben von Voraussetzungen, die sie selber nicht garantieren können. Gesinnungen können nicht eingefordert, korrekte Meinungen nicht befohlen werden. An der Wurzel der liberalen Demokratie steht die Überzeugung, dass alles, was für wahr gehalten wird, straflos in Frage gestellt, dem Widerstreit der Meinungen ausgesetzt werden kann. Nicht die Festschreibung von Gewissheiten, sondern die Möglichkeit der Kritik und Auseinandersetzung hält die offene Gesellschaft im Innersten zusammen. Das ist keine Trivialität. Die grosse Befreiungsleistung der Moderne besteht darin, dass sie Dogmen verflüssigte, absolut gesetzte Wahrheiten ausser Kraft setzte. Bis weit ins 20. Jahrhundert glaubten totalitäre Denker zur Linken wie zur Rechten, nur die Zementierung von Glaubenssätzen, die Herstellung homogener Ideensysteme, letztlich die quasireligiöse Wiederverzauberung politischer Ordnungen und der Ausschluss alles Heterogenen könne Stabilität verbürgen. Inzwischen hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass genau das Gegenteil eintritt: Die Guillotine war das bevorzugte Instrument der jakobinischen Gesinnungsdiktatur unter dem rabiaten Gutmenschen Robespierre. Tabus und Sprechverbote nähren Ressentiments, Heuchelei, Verschwörungen und Opfermythen. Vor allem behindern sie das offene Gespräch, den Wettbewerb der Auffassungen, der zu den grössten Errungenschaften und Qualitäten moderner Gesellschaften gehört.

...


Seit wann obliegt es politischen Körperschaften, historische Vorgänge rechtsverbindlich zu definieren?" (Hervorhebung DDH)


Sein Fazit kann auch auf sämtliche Aspekte bundesrepublikanischer Gesinnungsjustiz angewendet werden:

"Es schadet nicht, auf eine Binsenweisheit hinzuweisen: Meinungen sind nicht mit Gesetzen, sondern mit Argumenten zu bekämpfen. Wer nicht an die Geltungskraft schlüssiger Beweisführungen glaubt, zweifelt an der Menschenwürde, die Freiheit einschliesst, übrigens auch die Freiheit zum Irrtum. Die Antirassismusstrafnorm ist das Resultat des irrigen Versuchs, die richtige Meinung, die richtige Gesinnung gesetzlich herzustellen. Weiter kann man sich vom Erbe der Aufklärung kaum entfernen."

Wednesday, March 14, 2007

Genosse Merkelfering-Ferkelmering und die Heuschrecken

Christian Hoffmann nimmt auf paxx.tv mal genauer unter die Lupe, wer das Private Equity Karussell überhaupt erst so richtig in Schwung bringt: der Leviathan höchstselbst. Wie üblich, empfiehlt sich der pyromanische Staat auch hier wieder als Feuerlöscher für selbstgelegte Brände.

Friday, March 09, 2007

Der lange (Oster-)Marsch der Grünen zu sich selbst - auf den Feldherrnhügel

Was an der Komplettierung des wohlfahrt-etatistischen Programms der Grünen um das Element des Kriegs-Etatismus aus liberaler Perspektive begrüßenswert sein soll, bleibt vorerst das Geheimnis von Martin Hagen und Oliver Luksic. Aber immerhin: der Lack ist ab, der antimilitaristische Mummenschanz der Bobo-Linken hat ein Ende gefunden, wie zuletzt Bütikofer noch einmal unterstrich. Man hat sich bis zur Kenntlichkeit entstellt und ist zu den Ursprüngen von 1789 mit all der verlogen-humanitaristischen Phraseologie, die dem "terreur" vorausging, zurückgekehrt. Krieg (als totaler Massenkrieg im Getriebe des "levée en masse") und Faschismus haben als Massen-Phänomene der Neuzeit dieselben Wurzeln. Und die lassen sich – allen von der Masse bis zum Schwachsinn nachgemurmelten Versen politisch korrekter Bekenntnis-Historiographie zum Trotz – nicht zwangsläufig als "rechts" einordnen (zu anderen ideengeschichtlichen Interpretationsmöglichkeiten siehe Kuehnelt-Leddihn: "Leftism – from Marx and de Sade to Hitler and Marcuse").

Die Grünen speisten sich jedenfalls immer schon aus einer Vielzahl unseliger deutscher Traditionen, deren kleinster gemeinsamer Nenner die Ablehnung des "westlichen" (sprich: angelsächsisch-liberalen) Wertefundus war: von K-Grüpplern und RAF-Advokaten (die später zum Teil mühelos die Transformation dieser Republik zum Polizeistaat administrierten) bis zu kaum verschleierten Protagonisten bräunlicher Blut-und-Boden-Ideologie reichte das Spektrum. Daß aus den Blut-und-Boden-Propagandisten von ehedem nun Blut-und-Eisen-Strategen geworden sind, ist weniger kurios als der Beifall, den sie dafür ausgerechnet von selbsternannten Verteidigern westlicher Freiheit erheischen. Aber Politik korrumpiert eben zuerst das Denken.



Stefan Blankertz bemerkte zu den Grünen und ihrem traurigen "Realismus" schon vor zehn Jahren:


»Daß es die Aufgabe der Opposition ist, den Protest ins System einzugliedern, steht soziologisch lange fest. Gleichwohl bleibt es jedes Mal wieder ein trauriges Ereignis, wenn oppositionelle Kräfte, die dennoch um Ehrlichkeit bemüht sind, einen weiteren Schritt in die Richtung der Selbsteingliederung tun.

Soziologie hin, Soziologie her, es ist menschlich gesehen eine Schande, daß die »Grünen«, die sehr wohl eine Wurzel im aufrechten Antimilitarismus haben – nein hatten -, dem dümmsten aller Sätze der Akousion nun beipflichten: Sie stimmten für die Entsendung von Militär, um den Frieden herzustellen oder zu sichern. Wer diese Zustimmung nicht mitmache, rechtfertige den Völkermord. Mit dieser rhetorischen Keule wird die Einsicht erschlagen, daß Krieg Krieg ist und nicht Frieden. Völkermord wird durch Krieg betrieben, und Krieg heizt den Völkermord an, Dem, der gegen den Krieg ist, den Völkermord anzulasten, ist Orwells »Neusprech«. Schon Nietzsche meinte, auf Bismarck bezogen, daß die Deutschen ihre Energie in Politik und Militär verausgabten und darum für die Kultur keine Kraft mehr übrig hätten. Armes Deutschland, daß wir diese Lektion durch zwei Weltkriege nicht gelernt haben.«


Aus Stefan Blankertz:
„Die Therapie der Gesellschaft, Perspektiven zur Jahrtausendwende“, 1998

Thursday, March 08, 2007

Zeit zum Widerstand gegen die Kinderverstaatlichung!

Worte, die mir aus dem Herzen sprechen, fand ich heute auf der Freiheitsfabrik!

Auch diese Lektion sollten wir endlich lernen:

"Konservative, zumal christliche Konservative, spielen in der Union die gleiche Rolle wie Liberale in der FDP: die der nützlichen Trottel. Man muss es immer und immer wieder feststellen: die Union ist keine konservative Partei. Merkel, Wulff oder von der Leyen sind keine Konservativen. An ihrer Sozialdemokratie ändern weder Macht-Rivalitäten mit den anderen Sozialdemokraten noch Rhetorik irgendetwas."

Anders als in der noch an gewissen Freiheitstraditionen und einer einzigartig liberalen politischen Kultur festhaltenden Schweiz gibt es hierzulande eben keine demokratischen Möglichkeiten mehr, gegen die gesellschaftspolitische Durchsetzung der egalitaristischen KPD-Programmatik, also gegen Familienetatismus und -sozialismus vorzugehen. In Deutschland ist der tipping point infolge von jahrzehntelanger Entmündigung, Manipulation, Brainwashing (durch Staatsschulen, Staatsunis, Staatsmedien), wohlfahrtsstaatlicher Stallfütterung und strategischer (vor allem geistiger!) Verproletarisierung der Mittelschichten bereits überschritten, so daß es nunmehr weder bürgerliche Wähler noch bürgerliche Politikangebote gibt, (partei-)politisches Engagement mithin reine Vergeudung von Humanressourcen wäre. Was hierzulande bleibt, ist - horribile dictu - der individuelle Widerstand gegen das Sytem. Oder die Flucht.

Wednesday, March 07, 2007

Zahlen und Sterben für das totale Europa?

Es überrascht nicht wirklich, daß sich mit Guy Verhofstadt ein vorgeblicher "Liberaler", noch dazu aus dem von innerer Fäulnis schon seit langem befallenen Staate Belgien, mit der Forderung nach Steuern und Soldaten für den dieser staatlichen Mißgeburt nachgebauten Moloch Europa zum Wortführer eines inzwischen seine wahren alptraumhaften Absichten und Wahnideen kaum mehr verschleiernden Euro-Chauvinismus macht. Der imperiale Machtstaat Europa in statu nascendi. Wen es jetzt nicht fröstelt, der soll nie wieder "nie wieder" sagen. Der hat kein Recht, irgendwelche Phrasen über das "Lernen aus der Geschichte" zu dreschen. Wer jetzt schläft, der ist tot! Allen anderen sei die Botschaft übermittelt: Perriculum in mora!!!

Aber auch mit lauwarmen Wischi-waschi-Bremsversuchen, die sich vor dem politischen Erbe grundsatztreuer EU-Gegner wie Maggie Thatcher und Vaclav Klaus einfach nur hasenfüßig und erbärmlich ausnehmen, ist dem Marsch in die UdSSE wohl kaum zu begegnen. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil! Die Planspiele der Euro-Nationalisten sind mit aller gebotenen Deutlichkeit und Schärfe zu verwerfen! Cameron erhielt denn auch die richtige Antwort von einem Leser des Daily Telegraph:

Building "an EU to be proud of"....an oxymoron, surely. Thanks Dave, see
you at the ballot box. Posted by John Coyle on March 6, 2007 2:42 AM


Oder wie Elaib Harvey zu der von Cameron und Topolanek genährten Illusion einer vermittelnden Position zwischen Zentralisten und Anti-Zentralisten sagt: "a triumph of hope over experience".

Sunday, March 04, 2007

Einschränkungen der Reisefreiheit

BRD und EU forcieren den Marsch in den "sozialdemokratischen Zuchthausstaat" (Eugen Richter) ja mittlerweile im 24-Stunden-Rhytmus. Hier der neueste durchgeknallte (und wissenschaftlich auf schwachen Beinchen stehende) Vorschlag, der mal dem Honecker-Regime unseligen Angedenkens hätte einfallen sollen. Und mit welchem Schwachfug werden sie uns am Montag beglücken?

Thursday, March 01, 2007

Fiskal-Imperialismus

Kürzlich im TV einen dämlichen süddeutschen Bauern gesehen, der sich über die Schweizer Konkurrenz bitterlich beklagte und die Wettbewerbsnachteile akribisch aufzählte, denen er als EU-Bauer im Vergleich zum Landwirt eines freien Landes unterliege. Und dann sagt dieser Knilch, er hoffe doch sehr, daß alles besser wird, wenn die Schweiz endlich auch gezwungen wird, bestimmte Öko-Besteuerungen, Energiesteuern und andere dirigistische Auflagen im "autonomen Nachvollzug" einzuführen. Das ist deutsche Denkungsart: Nicht gegen den Räuber, also den Staat (hier: der europäischen Über-Staat), sondern gegen denjenigen, der sich mit etwas Glück dem Raub noch einmal entziehen konnte, richtet sich der Haß. Warum soll es anderen nicht genauso elend gehen wie uns Dummdeutschen?

Dieser Logik folgt offenbar auch der berüchtigte Fiskalkleptokrat Hans Eichel mit seiner neuesten schäbigen Attacke auf die freie Schweiz.