«Es ist die Ironie der Weltgeschichte, dass die Folgenlosigkeit der G-8-Treffen in Wirklichkeit ihr Segen und nicht ihr Fluch ist. Keine Entwicklungshilfe nach Afrika ist besser, als noch mehr Geld in den Kontinent zu pumpen. Keine Regulierung der Hedge-Funds ist besser, als ihnen Vorschriften zu machen. Denn das Geld geht von allein dorthin, wo sich gute Renditen erwirtschaften lassen. Dass die Globalisierung der Welt in den vergangenen 25 Jahren einen ungeahnten Wohlstand beschert hat, ist jenseits allen Gipfeltheaters passiert. Das Geheimnis der Wohlfahrtsgewinne ist relativ simpel. Es heisst: open trade, open borders und open minds. Dort, wo Staaten begonnen haben, diese Türen nur einen Spalt weit zu öffnen – viel mehr ist in Indien und in China nicht passiert –, lässt sich der Erfolg besichtigen. Allein in China ist seit 1980 die Zahl der Armen (jener, die von weniger als zwei Dollar täglich leben müssen) von 260 auf 42 Millionen geschrumpft. Die globale Weltwirtschaft ist heute so robust, dass ihr weder Finanzkrisen noch die Angst vor Terror etwas anhaben können. Und schon gar nicht Heiligendamm.»
Rainer Hank, Wirtschaftsressortleiter der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in der Weltwoche Nr. 23.07
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