Wednesday, January 09, 2008

Aufs falsche Pferd gesetzt

Die schlüpfrigen Details aus Sarkos turbulentem Privatleben, die derzeit die Gemüter der yellow press und damit die Mehrheit des Wahlvolkes (also jener Affenherde, die man in Demokratien speichelleckerisch den „Souverän“ zu nennen pflegt) beschäftigen, lassen leicht in Vergessenheit geraten, daß der Herrscher im Élysée-Palast inzwischen eine weit weniger beachtete, aber dennoch dramatische Kehrtwende gegenüber seinen dezidiert „prowestlich-liberalen“ Wahlversprechen vollzogen hat. Sein Image als reformfreudiger Marktwirtschaftler und rigoroser Menschenrechtler hat in den letzten Monaten mehr als nur Kratzer abbekommen.

Am 15. Dezember des zurückliegenden Jahres konstatierte Michaela Wiegel in der FAZ unter dem Titel „Sarkozys entwertete Wertediplomatie“,

„dass der Präsident die „Wertediplomatie“ einem Geschäftspragmatismus geopfert hat, der Verstimmungen über demokratische Grundsätze meidet.“
Sarkozy würde die demokratische Meßlatte allenthalben so niedrig legen, daß alle möglichen afrikanischen und arabischen Potentaten locker drüberspringen könnten, beklagt die FAZ-Leitartiklerin. Der Grund dafür dürfte in Sarkozys wohl unvermeidlicher Orientierung an den traditionellen Vorlieben der französischen classe politique für Merkantilismus, Zentralismus und dem, was man in Frankreich „le dirigisme“ nennt, gesucht werden.
„Die Zugeständnisse an die Herrscher über öl- und rohstoffreichen Staaten scheinen vielmehr einem mangelnden Vertrauen in die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Außenwirtschaft zu entspringen. Sarkozy hängt dem dirigistischen Staatsglauben an, dass die Unternehmen ihre Geschäfte nicht ohne ihn schaffen. Er bleibt in der Außenpolitik der französischen Tradition stärker verhaftet, als es im Wahlkampf den Anschein hatte.“
Von diesem Anschein haben sich vornehmlich einige Westler-Blogger blenden lassen. Es steht zu befürchten, daß deren Parteinahmen im langsam auf Touren kommenden amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf sich früher oder später als von ähnlicher Art und Güte erweisen werden wie die hoffnungsfrohen Positionsbezüge im französischen Schaulaufen vom Vorjahr. Die krypto-liberalen Minimaletatisten werden aus der sich endlos wiederholenden Serie ihrer Ent-Täuschungen kaum die richtigen Schlüsse ziehen. Anstatt dem demokratischen Köhlerglauben hinterherfrömmelnd immer wieder von irgendeinem Wahlzirkus eine Besserung der Lage hier oder an irgendeinem anderen Ort dieses Planeten zu erhoffen, endlich einmal aus Erfahrung zu lernen - das wäre wohl zuviel verlangt. Und anstatt dem antipolitischen Purismus der „Hardcore-Libertären“ irgendwann doch noch mal zumindest mit etwas weniger Arroganz begegnen wird man unentwegt so weitermachen wie bisher und Scheiße nach Geruch sortieren. Parole: „Aber diesmal klappt’s!“- mit der liberalen Politik, dem kreisförmigen Quadrat. Sancta simplicitas! Vermutlich trifft auch hier ein abgewandeltes Davila-Zitat zu: Der Libertäre hat immer recht, der Etatist triumphiert immer. Recht haben heißt in der Politik nicht, die Szene zu beherrschen, sondern vom ersten Akt an die Leichen des fünften vorherzusagen.

5 comments:

Anonymous said...

Sarkozy ist verrückt!

Anonymous said...

Zumindest lassen sich die Westler im Gegensatz zu DEINEN Leuten nicht mit homophoben Rassisten ein!!!

kno said...

RON PAUL: Why Blacks & People Of Color Should Vote For Him

Gays & Lesbians for Ron Paul

jaja der homophobe Rassist!

msh said...

Sollte Rudy Giuliani gewählt werden und seine Pläne umsetzen, könnte man von der größten Steuersenkung der Geschichte reden. Im Vergleich zu jüngerer amerikanischer Geschichte sieht dies beeindruckend aus: Giulianis Plan würde die Steuern 4% BIP senken, während Ronald Reagan mit bescheidenen 1,9% auf Platz zwei landen und George W. Bush mit 1,3% Platz drei einnehmen würde.

Giulianis Glaubwürdigkeit wird dadurch bekräftigt, dass er bereits Steuern senkte und die Wirtschaft New Yorks rettete. BIP in New York stieg 35,44% unter Giuliani. Das Pro-Kopf Einkommen in New York stieg um 41,64% von 137.261 $ im Jahr 1993 auf 194.419 $ im Jahr 2001. Seine Steuersenkungen brachten den New Yorkern 9 Millionen Dollar. Im Vergleich zu den anderen Präsidentschaftskandidaten wird das ganze Ausmaß sichtbar: New Yorks Steuern sanken in seiner Amtszeit um 19,88% - unter Mike Huckabee stiegen sie in Arkansas um 18,75%, unter Mitt Romney stiegen sie in Massachusetts um 8,17%

Anonymous said...

http://www.youtube.com/watch?v=y2iFhGtKO-Q

Mache sich jeder ein eigenes Bild, wessen Geistes Kind der Herr Giuliani ist.