Was der umtriebige FDP-Politiker Chatzimarkakis da fordert, nämlich die Fusion der sogenannt "liberalen" Parteien FDP und Grüne, liegt einerseits irgendwie lifestylemäßig in der Luft, offenbart aber auch bei allen Unterstützern dieses Vorschlages ein zutiefst neomarxistisches Liberalismus-Verständnis: der Liberalismus wird verstanden als soziologisches Phänomen, als interessegeleitete Klassenideologie des Besitzbürgertums, und eben nicht als eine grundsatzgeleitete, normative Gesellschaftslehre, etwa im Sinne von Ludwig von Mises. Liberal ist nach Chatzi et alii offenbar jemand, der irgendwie im medial-edukativ-gouvernementalen Komplex, also in den geschützten Bereichen untergekommen ist und davon nicht schlecht lebt, daß andere die Arbeit tun. Fettlebe als Kollektivzugehörigkeitsmaß für "liberales Lager". Die letzte Schwundstufe des Liberalismus. Und in der Tat: es macht keinen Unterschied, ob man sich unter dem geklauten Label "liberal" nun Cornelia Pieper oder Claudia Roth vorzustellen hat. Daß deren Klientel, nämlich die durch die Ausschaltung von Wettbewerb von Big Government Wohlgenährten und durch Big Business-Privilegien (Kammernwesen, "geistiges Eigentum", staatliches Berechtigungswesen für Berufsausübungen etc.pp.) Begünstigten die "Reichen" hierzulande sind und diese Reichen dann gelb und in noch weitaus größerem Maße grün wählen, beweist nur, daß sich die dünkelhaft-krokodilstränengetränkt als "sozial benachteiligt" apostrophierten Menschen (vulgo: Arme; in verquastem Politsprech auch Prekariat, Niedrigqualifizierte, praktisch Begabte, Mitbürger mit Migrationshintergrund genannt) in den ungeschützten Bereichen, denen Bürokratismus, Dirigismus und Zentralismus ständig Knüppel zwischen die Beine werfen und sie immer tiefer in die Misere der Abhängigkeit und Unmündigkeit hinabstoßen, diese im Kern anti-liberale Politik von grünen und gelben Staazis und Privilegienrittern nicht mehr leisten können. Würden diese "Liberalen" auf den Markt setzen, als "geniales Entmachtungsinstrument" (Franz Böhm) aber eben auch als Vehikel sozialer Befreiung (hier sind die Anhänger der "kritischen Theorie" genauso mit Blindheit geschlagen wie die "Neoliberalen"), dann könnten Gelbe oder auch Grüne Motor der Veränderung sein. Doch sie sind wie sie sind nur Agenten der Erstarrung und Versteinerung der Verhältnisse, mithin überflüssige und bizarre Erscheinungen, die durch den Ansturm der Neototalitären (Lafontaine & Co.) hinweggerissen werden, weil sie kein eigenes Fundament haben.
Die paar echten Liberalen die es bei der FDP noch gibt (die ich an den 10 Fingern meiner Hände abzählen kann) und die drei Hanseln echte Liberale bei den Grünen (Oswald Metzger und zwei Kumpanen von ihm, womit die Liberalenquote bei den Grünen aber prozentual immer noch höher ist als bei der lupenrein sozialistischen CDU) könnten ja dann eine neue Partei aufmachen. Nach dem Vorbild der "Libertarian Party" in den USA, die in ihrem Logo den Schriftzug stehen hat: The Party of Principle!
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3 comments:
Ja, sehr wahr. Es erklärt sich schnell, wieso Jorgo Chatzimarkakis das fordert: gemeinsame WG mit Cem Özdemir von den Grünen in Brüssel. Lifestyle, nicht Prinzipien.
Vor einem Jahr war es Koch-Mehrin, die so etwas ins Feld brachte. Kommt immer wieder.
Es gilt:
"Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen."
Danke für das geile Zitat! :-)
Brillant! Und voll ins Schwarze!
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