Tuesday, April 03, 2007

Liberalismus = Antietatismus = NEIN zum Krieg!

Ein schönes Argumentarium mit reichlich bibliographischem Material für Diskussionen mit "pro-westlichen" (i.e. Washington D.C.-regierungshörigen) Falken, "liberal hawks", "Neokonservativen", "liberalen Interventionisten" "Limperialialisten" und anderen Kriegstreibern im Gewande der Freiheitsidee hat Anthony Gregory zusammengestellt.

Randolph Bourne stellte dazu bereits 1918 apodiktisch fest:

Hinzu kommt ein grundsätzliches ethisches Problem bei der modernen Kriegsführung, auf welches Stefan Blankertz in Die Therapie der Gesellschaft (1998) hinweist:

„Die moderne Version des Militärs ist eine Ideologie der Feigheit. Andere Menschen werden mit Krieg und Leid überzogen, ohne je selbst in Gefahr zu kommen. Die alte Ehre besagt, daß der Heerführer mitten im Kampfgetümmel zu sein habe. Selbstverständlich mußte der kriegführende König, Kaiser oder Fürst dem Heer voranschreiten. Oft ließ sich der Kampf beenden, indem einer der beiden Heerführer getötet wurde.

Der moderne Krieg ist auf die Vernichtung der gegnerischen Soldaten und oft sogar der Zivilbevölkerung gerichtet, während die politischen und militärischen Verantwortlichen ausdrücklich geschont werden. Es gilt als besonders verwerflich, Kampfhandlungen gegen die feindlichen höheren Ränge zu führen. Ein Bombenanschlag einer Guerilla gegen einen Politiker wird als „barbarisch“ gebrandmarkt, wenn zur gleichen Zeit ein solcher Politiker den Tod von Abertausenden einfacher Leute befiehlt. Führende Diplomaten gegnerischer Staaten oder Bündnisse können dieser Tage „freundlich“ miteinander verhandeln, wenn zur gleichen Zeit die von ihnen befehligten Massen einander massakrieren müssen.


Ein Beispiel vom Beginn der 90er Jahre stellt der Golfkrieg der USA gegen den Irak dar. Es galt als heroisch, eine Truppe hunderttausend schlecht ausgebildeter, zwangsrekrutierter Soldaten zu bombardieren, während es ein Gesetz in den USA aus „ethischen“ (?!) Gründen verbot, gezielt den Diktator zu beseitigen.“

Und der "Godfather" der Libertarians in den USA, Murray N. Rothbard (1926 - 1995) bringt es (in "Eine neue Freiheit") auf den Punkt:
„Vom Standpunkt der politischen Freiheit aus gesehen muß der Krieg zwischen Staaten abgelehnt werden. Basta. Er wird nämlich unweigerlich von Massenmord und Erhöhung der Zwangssteuern begleitet.

Das war nicht immer so. Im Mittelalter war das Ausmaß der Kriege viel stärker begrenzt. Nicht nur war die Feuerkraft gering genug als daß eine Begrenzung auf die jeweils Kämpfenden möglich war, sondern in den vor-modernen Zeiten gab es gar keinen zentralen Nationalstaat, der unwidersprochen im Namen aller Einwohner einer gegebenen geographischen Region sprechen konnte. Darüber hinaus bestanden die Armeen nicht aus Massen von Wehrpflichtigen, sondern aus kleinen Gruppen angeheuerter Söldner. Oft war es ein Spaß für die Bevölkerung, die Schlacht von einem sicheren Hügel aus zu verfolgen.

Das moderne Konzept der kollektiven Sicherheit hat einen entscheidenden Fehler. Die korrekte Analogie zum zwischenmenschlichen Verhalten wäre: Smith greift Jones an. Die Polizei kommt Jones zu Hilfe, indem sie den Block, in welchem Smith wohnt, bombardiert und die fliehende Menge mit Salven aus dem Maschinengewehr niederstreckt.“

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