Monday, April 23, 2007

Liberalismus Münchener Provenienz

In der häufig als "liberal" apostrophierten Süddeutschen Zeitung stieß ich heute (in einem affirmativen Artikel zur Familienverstaatlichung von Adrian Kreye unter der hysterischen Überschrift "Überlebenskampf") auf ein bemerkenswert schamloses Bekenntnis zur illiberalen Diskursverweigerung und der Sehnsucht nach einem entschlosseneren Gebrauch politischer Macht durch die Mächtigen:

"Und schließlich zeigt sich einmal mehr, wie die mangelnde politische Entschlossenheit in Europa immer wieder Hintertürchen für Minderheitenmeinungen öffnet, die im Diskurs einer modernen Gesellschaft nichts zu suchen haben."

Ganz nebenbei stellt der Autor des Beitrages den Kinderlosen schonmal die Rute ins Fenster und erinnert sie daran, bitteschön nicht zu vergessen, daß Kinderlosigkeit ein erst seit kurzem in der Gesellschaft gewährtes "Privileg" sei. Und er überläßt es dem Scharfsinn seiner Leser, die egalitaristische Schlußfolgerung, wonach "Privilegien" anstößig und mithin abzuschaffen seien, selbst zu ziehen.

Es wird düster im Lande ...

2 comments:

schwul-und-liberal said...

Vereinzelt fordern ja auch schon konservative Politiker Strafsteuern oder Strafbeiträge in den Sozialversicherungen für Kinderlosigkeit!

Robroy said...

Die Süddeutsche Zeitung liberal? Wer hat denn das je behauptet?