Friday, January 20, 2012
Tuesday, January 17, 2012
The Lips Institute mourns the loss of a great classical liberal thinker and an unflinching fighter for sound money as the necessary basis of a free society. May he rest in peace!
Saturday, January 14, 2012
Es begann mit einem Buch von Roland Baader
Roland Baader hat mir mit seinen mich im Laufe der Jahre immer stärker prägenden Büchern (die ich nahezu alle besitze) sehr geholfen, mich ökonomisch, geistesgeschichtlich und sozialphilosophisch zu schulen und den bis zum heutigen Tage unstillbaren Wissenshunger zu wecken. Durch ihn entdeckte ich das Gedankengebäude der "Österreichischen Schule der Nationalökonomie", fing an Ludwig von Mises zu lesen (meine "Einstiegsdroge" war, wie könnte es anders sein, das von ihm brillant editierte Mises-Brevier, ein Kleinod das inzwischen auch vergriffen ist und einer Neuauflage harrt) und steckte bald dann meinerseits wieder andere junge Freunde mit Baaderscher Begeisterungsfähigkeit an. "Schon große Flamm' von Fünklein kam" heißt es bei Ulrich von Hutten - von Roland Baaders Freiheitsfunken wurden viele entflammt! Daß es heutzutage "in diesem unserem Lande" überhaupt wieder eine vitale "Szene", oder besser gesagt ein geistiges Kraftfeld von Streitern für einen entschiedenen, intellektuell kompromißlosen Liberalismus gibt, der anders als neoliberal-staatstragende Ökonomen und das "middle-of-the-road"-Gesindel von der FDP sich eben nicht in jede Hose macht, die man ihm hinhält, verdankt sich zum allergrößten Teil dem verdienstvollen und schöpferischen publizistischen Wirken dieses badischen Freigeists. Auch, weil er keinen abgehobenen akademischen Stil pflegte, sondern deftig, unerschrocken und herzhaft in die Tasten griff. Und, wie ich dann in unserem E-Mail-Verkehr immer wieder mit Verzücken feststellte, auch über jede Menge Humor verfügte, trotz dem er sehr unter seiner schweren Krankheit zu leiden hatte.
"Die sogenannten Anarchokapitalisten, die in den USA - auch unter den
Wissenschaftlern der Ökonomie - eine wachsende Fraktion bilden, haben die
besseren Argumente als die Minimalstaatler, zu denen auch ich mich zähle. Was
die Minimalstaatler davon abhält, den Vertretern des Null-Staates zu folgen,
sind nicht die schlüssigeren Argumente, sondern fast ausschließlich
Bauchschmerzen, die wir bei dem Gedanken empfinden, auch die innere Sicherheit
und das gesamte Rechtswesen privaten konkurrierenden Unternehmen anzuvertrauen.
Ob diese Bauchschmerzen berechtigt sind, daran läßt die Tatsache, daß das
"demokratische Jahrhundert" zugleich das Jahrhundert der größten Kriege der
Menschheitsgeschichte gewesen ist, einige Zweifel aufkommen. Ebenso die
Tatsache, daß die Allgemeine Wehrpflicht erst im Gefolge der Verherrlichung der
"Volkssouveränität" in der Französischen Revolution die Weltbühne betreten hat,
ein Umstand, der die großen, totalen Kriege erst möglich gemacht hat. (Man
erinnert sich an das Diktum von Napoleon, der nach der Einführung der
Allgemeinen Wehrpflicht in Frankreich gesagt hat: "Jetzt sind Soldaten weniger
wert als Dreck.") Doch ist dieser akademische Streit insofern ohne Belang als
wir alle in Maximalstaaten leben und himmelweit vom Minimalstaat entfernt sind.
Und die Machtkalküle der politischen Kaste, sowie das Desinteresse und die
Unwissenheit der Bürgerschaft werden dafür sorgen, daß dies auch so bleibt."
Vor dem unsterblichen Lebenswerk dieses Mannes, einer außergewöhnlichen Persönlichkeit von einem Format, wie man es heutzutage kaum mehr anzutreffen vermag, verneige ich mich!
19. Januar 2012 um 14 Uhr statt.
19. Januar 2012 um 14 Uhr statt. Waghäusel-Kirrlach befindet sich zwischen
Karlsruhe und Heidelberg.
Tuesday, January 10, 2012
Abschied von Roland Baader
Ich trauere um den größten und kämpferischsten Freiheitsdenker deutscher Zunge, dem ich am meisten vor allen anderen verdanke, in den Irrungen und Wirrungen meiner Sturm- und Drangzeit letztlich doch den Weg zur Idee der Freiheit gefunden zu haben. Ohne seine mich schon als Schüler seit den frühen 90er Jahren inspirierenden Bücher und Veröffentlichungen (etwa in Criticón, in der Schweizerzeit und der Jungen Freiheit und später dann vor allem in seinem Leib- und Magenblatt eigentümlich frei) wäre meine geistige Entwicklung wohl sehr viel unerfreulicher verlaufen und dieses Blog würde statt eines Rothbard-Zitates womöglich ein Hegel-Spruch, eine Keynes-Weisheit oder ein Schüttelreim von Philipp Rösler verunzieren.
Roland Baader war ein Leuchtturm für so viele von uns. Sein Lebenswerk wird weiter ein Leuchtfeuer sein, das uns Orientierung bietet und diesen großartigen Menschen unsterblich macht.
Unvergessen, was er uns ins Stammbuch schrieb: "Gefährlicher für die Bewahrung der Freiheit als die erklärten Freiheitsfeinde sind die Lauen, die Gleichgültigen und die Abwiegler, jene, die verkünden, bei der Zerstörung der Freiheit werde „nichts so heiß gegessen wie gekocht“. Diese nützlichen Idioten auch einem im Topf von Kannibalen befindlichen Menschen erklären, er möge sich beruhigen, weil „nichts so heiß gegessen wie gekocht“ werde."
"Wir trauern um einen Freund" , diese Worte von ef-Herausgeber André F. Lichtschlag sprechen sicher jedem von uns aus dem Herzen. Die nächste Ausgabe von "eigentümlich frei" wird Roland Baader gewidmet sein.
Am Wochenende werde auch ich Roland Baader noch ausführlicher an dieser Stelle würdigen.