Friday, January 20, 2012

Ein Interview aus dem Jahre 2009 mit dem unvergessenen Roland Baader über die Weltfinanzkrise, die von den Vertretern der "Österreichischen Schule der Nationalökonomie" - und nur von diesen - richtigerweise vorhergesagt wurde:


Tuesday, January 17, 2012

His last book, "Money Socialism", was prefaced by a quote from Ferdinand Lips. A longtime friend of Lips and ally in their common fight against the fraudulent paper money system still threatening the (relatively) free Western civilization, the renowned German economist Roland Baader passed away last Sunday, January 8th. Baader had been a student of Friedrich August von Hayek's, a prolific writer, courageous philosopher and resolute proponent of a gold standard.

The Lips Institute mourns the loss of a great classical liberal thinker and an unflinching fighter for sound money as the necessary basis of a free society. May he rest in peace!

Saturday, January 14, 2012

Es begann mit einem Buch von Roland Baader

Der Tod Roland Baaders, den ich wie so viele als geistigen Inspirator und väterlichen Freund kennen- und schätzen lernten (in meinem Falle leider nie persönlich, aber durch sehr rege und immer herzliche Korrespondenz) bedeutet für mich ganz persönlich einen sehr großen menschlichen Verlust.


Ich habe dieser Tage mal wieder sein opus magnum "Geld, Gold und Gottspieler" in den Händen gehalten. Er hatte mir sein Buch, kurz nachdem ich ihn erstmals per E-Mail kontaktiert hatte, im November 2004 geschenkt - "in geistiger Verbundenheit und herzlicher Sympathie", wie er mir zur Widmung schrieb. Gerade dieses Buch fand eine begeisterte Anhängerschaft - bis hin zu Olli Kahn. Ich selbst habe es immer wieder gerne verschenkt, u.a. auch einmal, wie ich mich entsinne an den jungen Schweizer Ron-Paul-Sympathisanten Lukas Reimann, einem der ganz wenigen Politiker, die noch Bücher lesen und auf ihre eigene Urteilskraft vertrauen, anstatt sich auf Parlamentsvorlagen und wissenschaftliche Mitarbeiter zu verlassen. Lukas gehört inzwischen zu den Initiatoren einer Goldfranken-Bewegung, die ganz nach dem Geschmack des Goldfreundes und Schweiz-Liebhabers Roland Baader wie auch des von diesem sehr geschätzten kongenialen publizistischen Mitstreiters an der Gold-Front, des Zürcher Privatbankiers Ferdinand Lips, gewesen wäre.



Wer diesen wunderbaren Menschen (und sei es nur auf korrespondierendem Wege dank des Internets) kennenlernen durfte, darf sich geehrt fühlen. Das erste Buch aus seiner Feder hielt ich schon als Schüler (das muß etwa im Jahre 1993 gewesen sein) in der Hand. Es hieß "Die Euro-Katastrophe" und leistete mir seinerzeit bei Debatten in meinem extrem linken Bad Cannstatter Gymnasium unschätzbare Dienste, zu einer Zeit, als nur wenige Bundesbürger begriffen, daß das, was damals unter den Chiffren "Maastricht" und "ECU" angebahnt wurde, nicht weniger war als ein Anschlag der politischen Eliten dieses Landes auf Freiheit, Wohlstand und Bürgerrechte, ein kalter Staatsstreich in Zeitlupe, der eigentlich zwingend einen Hochverratsprozeß gegen Kohl und Konsorten hätte nach sich ziehen müssen wenn a) wenigstens bei großzügiger Auslegung die BRD ein Rechtsstaat (zu fraglichem Zeitpunkt noch gewesen) wäre und b) "Rechts-Staat" nicht ohnehin ein Oxymoron wäre (zur Zeit befindet sich auf der Erdoberfläche nicht ein einziger). Zu diesem ökonomischen Vabanquespiel dessen Folgerichtigkeiten einer Unifizierung Europas er exakt vorhergesagt hatte lieferte mir Roland Baader meine beste argumentative Munition, weil auf stringent klassisch liberalem Fundament stehend und eben nicht aus einem irgendwie ranzig-nationalistischen Sumpf köchelnd.



Roland Baader hat mir mit seinen mich im Laufe der Jahre immer stärker prägenden Büchern (die ich nahezu alle besitze) sehr geholfen, mich ökonomisch, geistesgeschichtlich und sozialphilosophisch zu schulen und den bis zum heutigen Tage unstillbaren Wissenshunger zu wecken. Durch ihn entdeckte ich das Gedankengebäude der "Österreichischen Schule der Nationalökonomie", fing an Ludwig von Mises zu lesen (meine "Einstiegsdroge" war, wie könnte es anders sein, das von ihm brillant editierte Mises-Brevier, ein Kleinod das inzwischen auch vergriffen ist und einer Neuauflage harrt) und steckte bald dann meinerseits wieder andere junge Freunde mit Baaderscher Begeisterungsfähigkeit an. "Schon große Flamm' von Fünklein kam" heißt es bei Ulrich von Hutten - von Roland Baaders Freiheitsfunken wurden viele entflammt! Daß es heutzutage "in diesem unserem Lande" überhaupt wieder eine vitale "Szene", oder besser gesagt ein geistiges Kraftfeld von Streitern für einen entschiedenen, intellektuell kompromißlosen Liberalismus gibt, der anders als neoliberal-staatstragende Ökonomen und das "middle-of-the-road"-Gesindel von der FDP sich eben nicht in jede Hose macht, die man ihm hinhält, verdankt sich zum allergrößten Teil dem verdienstvollen und schöpferischen publizistischen Wirken dieses badischen Freigeists. Auch, weil er keinen abgehobenen akademischen Stil pflegte, sondern deftig, unerschrocken und herzhaft in die Tasten griff. Und, wie ich dann in unserem E-Mail-Verkehr immer wieder mit Verzücken feststellte, auch über jede Menge Humor verfügte, trotz dem er sehr unter seiner schweren Krankheit zu leiden hatte.




Sehr schätzte ich als Marktanarchist am Minimalstaatler Roland Baader zudem, daß ihm auch jede (sonst hierzulande in neoliberalen Kreisen weitverbreitete) bräsige Attitüde im Umgang mit jenen Freiheitsfreunden, die noch einen Schritt weitergingen als er, vollkommen abging. Anarcho-Kapitalisten-Bashing war seine Sache nicht, wie folgendes Zitat belegt:


"Die sogenannten Anarchokapitalisten, die in den USA - auch unter den
Wissenschaftlern der Ökonomie - eine wachsende Fraktion bilden, haben die
besseren Argumente als die Minimalstaatler, zu denen auch ich mich zähle. Was
die Minimalstaatler davon abhält, den Vertretern des Null-Staates zu folgen,
sind nicht die schlüssigeren Argumente, sondern fast ausschließlich
Bauchschmerzen, die wir bei dem Gedanken empfinden, auch die innere Sicherheit
und das gesamte Rechtswesen privaten konkurrierenden Unternehmen anzuvertrauen.


Ob diese Bauchschmerzen berechtigt sind, daran läßt die Tatsache, daß das
"demokratische Jahrhundert" zugleich das Jahrhundert der größten Kriege der
Menschheitsgeschichte gewesen ist, einige Zweifel aufkommen. Ebenso die
Tatsache, daß die Allgemeine Wehrpflicht erst im Gefolge der Verherrlichung der
"Volkssouveränität" in der Französischen Revolution die Weltbühne betreten hat,
ein Umstand, der die großen, totalen Kriege erst möglich gemacht hat. (Man
erinnert sich an das Diktum von Napoleon, der nach der Einführung der
Allgemeinen Wehrpflicht in Frankreich gesagt hat: "Jetzt sind Soldaten weniger
wert als Dreck.") Doch ist dieser akademische Streit insofern ohne Belang als
wir alle in Maximalstaaten leben und himmelweit vom Minimalstaat entfernt sind.
Und die Machtkalküle der politischen Kaste, sowie das Desinteresse und die
Unwissenheit der Bürgerschaft werden dafür sorgen, daß dies auch so bleibt."



Am meisten bedaure ich, daß ich nicht das Glück hatte, ihn einmal von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen, denn von allen Freiheitsdenkern hat mich keiner so stark geprägt wie der Drachentöter aus Waghäusel, dessen wirksamste Waffe gegen den wuchernden Leviathan seine spitze Feder war.



Aus Sympathie für ihn habe ich auf Facebook gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten die Autorenseite "Roland Baader" eingerichtet, um seine Schriften, Bücher, Artikel, Essays etc. zu bewerben. Er hat sich sehr darüber gefreut, auch über meine Nachricht, daß wir am Lips Institute sein jüngstes Buch "Geldsozialismus" bewerben.
Wenn in Amerika jemand gefragt wird, wie er zum klassischen Liberalen/Libertarian wurde, sagt er oder sie in 9 von 10 Fällen, der erste Zugang war Ayn Rand: "It usually begins with Ayn Rand". Im deutschsprachigen Raum gilt für mich wie für die allermeisten meiner Freunde "Es begann mit einem Buch/einem Essay von Roland Baader."

Vor dem unsterblichen Lebenswerk dieses Mannes, einer außergewöhnlichen Persönlichkeit von einem Format, wie man es heutzutage kaum mehr anzutreffen vermag, verneige ich mich!


Die Beerdigung von Roland Baader findet auf dem Friedhof Waghäusel-Kirrlach am
19. Januar 2012 um 14 Uhr statt.

Seinem letzten Buch "Geldsozialismus" stellte er ein Zitat von Ferdinand Lips voran, dem er viele Jahrzehte freundschaftlich verbunden war und mit dem ihn der gemeinsame Kampf gegen das betrügerische und die (halbwegs) freie westliche Zivilisation vereinte. Am vergangenen Sonntag, dem 8. Januar ist der Philosoph und Nationalökonom, ein Schüler des großen Friedrich August von Hayek und couragierte Verfechter des Goldstandards Roland Baader nach langer, schwerer Krankheit verstorben.
Das Lips Institute trauert um einen großen klassisch liberalen Freiheitsdenker und furiosen Kämpfer für gesundes Geld als Fundament einer freien Gesellschaft. Ruhe in Frieden Roland Baader!
Ein persönlicher Nachruf von Peter Boehringer findet sich auf Rottmeyer.de.
Die Beerdigung von Roland Baader findet auf dem Friedhof Waghäusel-Kirrlach am
19. Januar 2012 um 14 Uhr statt. Waghäusel-Kirrlach befindet sich zwischen
Karlsruhe und Heidelberg.

Tuesday, January 10, 2012

Abschied von Roland Baader

Am 8. Januar ist Roland Baader nach langer schwerer Krankheit verstorben. Wir Freunde der Freiheit verlieren mit ihm den wortgewaltigsten und unerschrockensten Kämpfer für unsere gemeinsame Sache. Roland Baader verdanke ich persönlich sehr, sehr viel.

Ich trauere um den größten und kämpferischsten Freiheitsdenker deutscher Zunge, dem ich am meisten vor allen anderen verdanke, in den Irrungen und Wirrungen meiner Sturm- und Drangzeit letztlich doch den Weg zur Idee der Freiheit gefunden zu haben. Ohne seine mich schon als Schüler seit den frühen 90er Jahren inspirierenden Bücher und Veröffentlichungen (etwa in Criticón, in der Schweizerzeit und der Jungen Freiheit und später dann vor allem in seinem Leib- und Magenblatt eigentümlich frei) wäre meine geistige Entwicklung wohl sehr viel unerfreulicher verlaufen und dieses Blog würde statt eines Rothbard-Zitates womöglich ein Hegel-Spruch, eine Keynes-Weisheit oder ein Schüttelreim von Philipp Rösler verunzieren.

Roland Baader war ein Leuchtturm für so viele von uns. Sein Lebenswerk wird weiter ein Leuchtfeuer sein, das uns Orientierung bietet und diesen großartigen Menschen unsterblich macht.

Unvergessen, was er uns ins Stammbuch schrieb: "Gefährlicher für die Bewahrung der Freiheit als die erklärten Freiheitsfeinde sind die Lauen, die Gleichgültigen und die Abwiegler, jene, die verkünden, bei der Zerstörung der Freiheit werde „nichts so heiß gegessen wie gekocht“. Diese nützlichen Idioten auch einem im Topf von Kannibalen befindlichen Menschen erklären, er möge sich beruhigen, weil „nichts so heiß gegessen wie gekocht“ werde."

"Wir trauern um einen Freund" , diese Worte von ef-Herausgeber André F. Lichtschlag sprechen sicher jedem von uns aus dem Herzen. Die nächste Ausgabe von "eigentümlich frei" wird Roland Baader gewidmet sein.

Am Wochenende werde auch ich Roland Baader noch ausführlicher an dieser Stelle würdigen.