Wie dem auch sei, das einzig gute an einer drastischen Verschärfung der Situation ist immer, daß die Lauen gezwungen werden, sich zu entscheiden. Entweder die Bürger dieses Landes specken ihren Staat ab - oder es läuft eben umgekehrt.
Christian Geyer hat in der FAZ vom 10.05. zum "Nationalen Aktionsplan" (das klingt in durch ein antitotalitäres Frühwarnsystem sensibilisierten Ohren schon ein wenig wie eine Mischung aus "Subotnik" und "Eintopfessen mit dem Führer") gegen die Dicken schon mal ein paar Überlegungen zur möglichen praktischen Umsetzung dieser staatlich verordneten Schlankheitskur angestellt, die dem, der ahnt, wohin die Reise gehen soll, keineswegs übertrieben erscheinen mögen:
„Hier sind, solange man noch nicht die Ausführungsbestimmungen der Eckpunkte kennt, der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wird es Hausbesuche von staatlichen „Fit statt fett“-Inspekteuren geben, die in der Küche nach dem Rechten sehen, im Kühlschrank Palmin, Pommes und Schlag-fit aufstöbern, in den Babyspeck der Kinder kneifen und auf dem Dachboden das Trimmrad checken? Wird nicht auf jeden, der da auf die Unversehrbarkeit seiner Wohnung verweist und etwas von Hausfriedensbruch murmelt, sogleich ein schrecklicher Verdacht fallen: der Verdacht, beim Nationalen Aktionsplan abseits stehen zu wollen und sich hinter verschlossenen Türen lieber weiter den Bauch vollzuschlagen? Was werden die Nachbarn sagen, wenn sie sehen, dass wir die „Fit statt fett“-Inspekteure nicht hineinlassen? Werden sie mit dem Finger auf uns zeigen und sagen: Die da haben etwas zu verbergen?“
1 comment:
Hey Dominik, die Überschrift übernehme ich mit Deiner Erlaubnis für eine PM der Julis! Sehr gut
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