Stimmen für eine "Privatisierung" des Geldes
Viele realisieren mittlerweile das Grundphänomen des modernen Wirtschaftens; wir handeln und bezahlen mit leicht reproduzierbarem Papiergeld. Die akute Geldpolitik - insbesondere der USA und Westeuropas - lehrt uns, dass die im Umlauf befindliche Papiergeldmenge praktische keine Grenzen mehr kennt. Dies führt zu immer neuen, gefährlichen "Blasen". Nur mit steigenden Geldmengen können aber bankrotte Banken überhaupt am Leben erhalten werden.
Die zu stellende Frage ist klar: Was können wir gegen diese "Blasenwirtschaft" tun? Es ist in einer "freien Gesellschaft" beinahe logisch, dass nun endlich die staatlichen Geldmonopole hinterfragt werden. In einem wegweisenden Aufsatz in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 12. Juni 2009 fragen die Autoren Thorsten Polleit, Michael von Prollius und der liberale Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler offen und ohne ideologische Scheuklappen: Was wäre, wenn Geld ein "privates Gut" wäre, das sich im Wettbewerb bewähren müsste wie andere Waren auch?
"Die erste Finanzkrise des 21. Jahrhunderts ist durch schlechtes Geld" verursacht worden. Allerdings seien die "Methoden der heutigen Falschmünzerei jedoch um ein Vielfaches ausgefeilter als im 14. Jahrhundert". Erschwerend komme hinzu, dass auch Geschäftsbanken diese "Falschmünzerei in Form von Geld- und Kreditschöpfung" betreiben dürften und, so die Autoren Polleit, Von Prollius, Schäffler und Tofall, dies "zum Zwecke der vom Staat gewollten Förderung von Konjunktur und Wachstum auch betreiben sollen". Die Folgen all dessen seien eindeutig: "Das geschwundene Vertrauen in das Tauschmittel Geld und die Zerstörung des globalen Preissystems durch schlechtes Geld führen zu einem Rückgang der wirtschaftlichen Kooperation, zu einem Rückgang der individuellen Tauschhandlungen, sodass weltweit der gesellschaftliche Wohlstand sinkt."
Die Lösung heißt: Privatisierung des Geldes. "Den Zentralbanken als auch den Geschäftsbanken müsse die Möglichkeit genommen werden, Geld- und Kreditschöpfung zu verschlechtern." Im Rahmen solcher Erwägung sei ebenfalls zu prüfen, ob Gold bei der Überwindung der Krise und der Schaffung von "gutem Geld" hilfreich sein könnte. Die deutschen Autoren fordern ein System des "Free Banking", bei dem ein "freies Marktgeld" einen Ersatz bieten soll zu jenen Zahlungsmitteln, die durch das staatliche Geldmonopol mittels Zwang verbreitet würden und die "ankerlos" und "ungedeckt" seien. Niemand würde freiwillig schlechtes Geld verwenden, wenn er auf dem Markt gutes erhalten könnte.
Im ersten Schritt solle, in Anlehnung an den Ökonomen Murray N. Rothbard, die Verbindlichkeiten der Banken in einem festen Umtauschverhältnis an das Geld gebunden werden. Gleichzeitig - und dies würde die Menschen ganz direkt betreffen, sollten die Bankguthaben in eine entsprechende Menge Gold umgetauscht werden können.
Im zweiten "und entscheidenden Schritt" könnte dass Geldsystem, so die Autoren des FAZ-Artikels, dann privatisiert werden. Teilnehmer am Markt hätten demnach "die freie Wahl des Zahlungsmittel". Neben Gold sei es aber denkbar, dass andere Güter (Silber, Kupfer, Platin, Weizen, Immobilienanteile) einen Status als "Geld" erlangen könnten. In diesem System, so die hellsichtige Analyse, könnten die Geschäftsbanken zwar immer Kredite in Relation zu ihren Einlagen vergeben, ihnen wäre die Möglichkeit zur Geld- und Kreditschöpfung genommen.
"'Free Banking' verspricht nicht nur besseres Geld als das staatliche und auf Zwang beruhende Papiergeld, sondern es sorgte auch dafür, dass Konjunkturverläufe weniger schwankungsanfällig sein, weil freies Marktgeld Fehlinvestitionen und damit Wirtschaftskrisen entgegenwirkt. (...) Auf dem freien Markt wird sich gutes Geld durchsetzen."
Vor uns liegt allerdings noch ein gewaltiges Stück Überzeugungsarbeit:
“Was zunächst und in erster Linie nottut, ist die Abkehr von allen inflationistischen Irrlehren. Doch diese Abkehr kann nicht von Dauer sein, wenn sie nicht durch vollständige Loslösung des Denkens von allen imperialistischen, militaristischen, protektionistischen, etatistischen und sozialistischen Ideen fest begründet wird.”
- Ludwig von Mises
Weiterführende Literatur: Franz Klein/Ludwig von Mises: Die geldtheoretische und geldrechtliche Seite des Stabilisierungsproblems. Schriften des Vereins für Sozialpolitik, 164. Band, 2. Teil. Duncker & Humblot, München und Leipzig 1923.
2 comments:
Zitat: "“Was zunächst und in erster Linie nottut, ist die Abkehr von allen inflationistischen Irrlehren. Doch diese Abkehr kann nicht von Dauer sein, wenn sie nicht durch vollständige Loslösung des Denkens von allen imperialistischen, militaristischen, protektionistischen, etatistischen und sozialistischen Ideen fest begründet wird."
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