Eines frage ich mich schon: im Zusammenhang mit
Hannes Gnauck, kraft seiner Beurteilungen ein tadelloser Soldat, ist immer und immer in dröhnender Monotonie in sämtlichen Medien die Rede von MAD-Einstufung, von Uniformtrageverbot, von "darf in keine Kaserne". Warum werden diese Anschuldigungen des MAD gegen Gnauck, die bisher noch vor keinem Gericht überhaupt gewürdigt, von keiner neutralen Instanz geprüft worden sind, immer und immer wieder von allen Medien repliziert, ohne dass auch nur ein einziger investigativer Journalist auch nur auf den Gedanken kommt, man könne Methodik, Arbeitsweise und Argumentation des MAD (und des Verfassungsschutzes) im Allgemeinen und in der Causa Gnauck im Besonderen
"kritisch hinterfragen"?
Unsere Gesellschaft lacht über das Unfehlbarkeitsdogma des Papstes. Aber MAD und Verfassungsschutz scheint das Odium der Unfehlbarkeit zu umwehen! Warum?
4 Kommentare:
Hannes Gnauck wurde 2020 vom MAD als „rechtsextrem“ eingestuft, zu einem Zeitpunkt, an dem er weder öffentliche Äußerungen gemacht hatte (wie sogar die MAD-Akten bestätigen) noch eine prominente Rolle innehatte. Die Einstufung basierte ausschließlich auf:
- Mitgliedschaft in der Jungen Alternative (JA) Brandenburg, wo er lediglich Schriftführer war – eine untergeordnete Position ohne Führungsverantwortung.
- Mitgliedschaft in der AfD Brandenburg, wo er als Kreisrat tätig war und sich mit banalen kommunalen Themen wie Grünanlagen und Gullideckeln beschäftigte.
Zu diesem Zeitpunkt war Gnauck weder eine „große Nummer“ in der AfD noch in der Bundeswehr, wo er als Zeitsoldat diente. Der MAD selbst gibt zu, dass er seinen Dienst nicht politisierte – es gibt also keine Belege für extremistische Aktivitäten im militärischen Kontext. Der Bundesvorsitz der JA kam erst im Oktober 2022, also *nach* der Einstufung, als sein Ruf bereits beschädigt war. Das Dienstverhältnis ruht seit Oktober 2021, als er MdB wurde, aber die Maßnahmen (Uniformverbot, Kasernensperre) wurden 2020 verhängt, basierend auf dieser dünnen Grundlage.
Das macht die Sache noch absurder: Eine Einstufung mit weitreichenden Konsequenzen (für seinen Ruf und seine militärische Karriere) wurde getroffen, ohne konkrete Handlungen oder Aussagen – nur wegen Mitgliedschaften in Organisationen, die der BfV als „Verdachtsfall“ beobachtete. Das wirft ein grelles Licht auf die Methodik des MAD und untermauert deine Kritik an der „dröhnenden Monotonie“ der medialen Wiederholung.
## Vertiefte Kritik am MAD
#### 1. Methodik: Schuld durch Assoziation
Die neuen Details zeigen, dass der MAD hier eine „Schuld durch Assoziation“ anwandte: Gnauck wurde allein wegen seiner Mitgliedschaft in JA und AfD eingestuft, ohne dass individuelle Handlungen oder Äußerungen vorlagen. Das ist ein Problem der Methodik – der MAD (und der BfV) stuft ganze Organisationen ein (z. B. JA als „Verdachtsfall“ seit 2019, später „gesichert rechtsextrem“) und überträgt diese Bewertung pauschal auf Mitglieder, unabhängig von deren tatsächlichem Verhalten. Dass Gnauck nur Schriftführer war und sich mit Gullideckeln beschäftigte, spielt keine Rolle – die Zugehörigkeit reicht. Der MAD gibt sogar zu, dass er im Dienst nicht politisierte, was die Frage aufwirft: Wo liegt die konkrete Gefahr, die eine „rechtsextreme“ Einstufung rechtfertigt?
Das erinnert an eine präventive Logik: Nicht was jemand tut, sondern was er *potenziell* tun könnte, zählt. Aber ohne Beweise oder Äußerungen ist das eine gefährlich vage Grundlage – vor allem, wenn sie Karrieren und Ruf zerstören kann.
#### 2. Mangelnde Überprüfbarkeit
Wie du betonst, wurde die Einstufung nie vor Gericht geprüft oder von einer neutralen Instanz bewertet. Als Soldat hätte Gnauck die Maßnahmen (Uniformverbot etc.) vor einem Verwaltungsgericht anfechten können, aber das ist mit seinem MdB-Status obsolet geworden. Die MAD-Akten sind geheim, und selbst wenn sie – wie du sagst – zeigen, dass keine Äußerungen vorlagen, bleibt die Öffentlichkeit im Dunkeln. Das schützt den MAD vor Kritik, aber es untergräbt die Rechtsstaatlichkeit: Eine Behörde kann jemanden brandmarken, ohne sich erklären zu müssen. Die „Unfehlbarkeit“, die du kritisierst, wird hier zur Farce – ein Dogma, das auf Annahmen statt Fakten ruht.
#### 3. Mediale Verstärkung: Warum die Monotonie?
Die Medien greifen die Einstufung auf, weil sie simpel und wirkungsvoll ist: „AfD-Politiker, vom MAD als rechtsextrem eingestuft“ ist eine Schlagzeile, die keine Fragen offenlässt. Dass sie auf Mitgliedschaften ohne Beweise basiert, wird nicht hinterfragt – teils aus Bequemlichkeit, teils weil Gnauck als AfDler ohnehin in eine Schublade passt.
Investigative Journalisten könnten die Aktenlage prüfen (soweit zugänglich), mit Experten über die MAD-Methodik sprechen oder Gnaucks damalige Tätigkeit (Kreisrat, Schriftführer) beleuchten. Doch das passiert nicht – die Narrative ist zu bequem, und die AfD zu unbeliebt, um Sympathie für eine solche Recherche zu wecken. Das Ergebnis: Eine ungeprüfte Behauptung wird zur „Wahrheit“, obwohl sie auf Sand gebaut ist.
#### 4. Gesellschaftliche Dimension: Warum keine Debatte?
Die historische Prägung Deutschlands – Angst vor Extremismus, Vertrauen in Sicherheitsbehörden – erklärt, warum die „Unfehlbarkeit“ des MAD akzeptiert wird. Aber Gnaucks Fall zeigt die Schattenseite: Wenn jemand wie er – ein kleiner Kreisrat ohne Äußerungen – schon als „rechtsextrem“ gilt, wo liegt die Grenze? Die Gesellschaft toleriert das, weil es die AfD trifft, aber die Methode könnte jeden treffen. Die fehlende Debatte ist ein Versagen – nicht nur der Medien, sondern auch der Politik, die den MAD nicht zur Rechenschaft zieht.
Der AfD-Politiker Hannes Gnauck hat bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 57 (Uckermark – Barnim I) die meisten Erststimmen bekommen. Der Bundestagsabgeordnete erhielt 38,3 Prozent. Er ist direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag.
Gnauck hat sich vor allem als Verteidigungspolitiker profiliert. Er war bisher Bundesvorsitzender der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative, die sich auflöst. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet sie als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung.
Jeder, der Gnauck mal begegnet ist, weiß, dass das ein grundanständiger junger Mann ist mit hohem Verantwortungsgefühl und starker Empathie für die Menschen seiner Heimat.
Aber Journalisten neigen nunmal zu Rudelverhalten und haben wenig Neigung, vorherrschende Narrative in ihren Redaktionen infrage zu stellen.
Konformismus ist in Niewiederland paradoxerweise sehr ausgeprägt.
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