In England laesst es sich - insbesondere im Lichte der Wetterverhaeltnisse auf dem Kontinent - derzeit wirklich aushalten. Aber nicht nur der suedenglische Sommer, der mich die meiste Zeit im Cockington Park, ausgeruestet mit einem Spectator, unweit Torquay zubringen laesst (und die Abende in gemuetlichen Pubs oder am Hafen von Torquay), versprueht seinen Charme. Es ist auch das viel offenere (Meinungs-)Klima dieser freiheitsliebenden Nation, das schon ein Blick in beliebige Zeitungen jedweden Formats einen wehmuetig ob der deutschen Zustaende werden laesst.
Im Economist dieser Woche bin ich auf einen lesenswerten Artikel ueber die deutschen Liberalen gestossen, in welchem u.a. Lord Ralf Dahrendorf gewuerdigt wird (nun gut, mir waeren bessere Exponenten des Liberalismus eingefallen, aber sei's drum), der immerhin erklaert, sein Verlangen nach der Freiheit sei fuer seinen Entschluss zu emigrieren ausschlaggebend gewesen. Gauben wir ihm gern, wenngleich er fuer meinen Geschmack noch immer zu viel sozialdemokratischen (vulgo: deutschen) Ballast mit sich herumschleppt. Den Fehler hat F. A. Hayek, der Gruender des London Institute of Economic Affairs nicht gemacht. Hayek ist im Vergleich zu Dahrendorf der englischere Denker!
Dann habe ich gestern noch Musikgeschaefte in Paignton und Brixham durchstoebert und mir eine CD von Richard Tauber zugelegt. Auch so eine tragische Geschichte: der deutsche Ausnahme-Tenor wurde nach seiner durch die Nazis erzwungenen Emigration nach England zunaechst dort populaer, dann ein gefeierter Weltstar.
Als besonderes Schmankerl heute noch ein Verslein von William Wordsworth, dem patriotischen Poeten Englands, der von 1770 bs 1850 lebte, ueber "England and Switzerland":
Two voices are there, one is of the Sea,
One of the Mountains, each a mighty voice:
In both from age to age thou did'st rejoice,
They were thy chosen music, Liberty!
Wednesday, August 31, 2005
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