Monday, May 09, 2005

Ronny macht Mut

"Selbstmitleid brauche ich nicht", das ist das Credo des einstigen Hoffnungsträgers der deutschen Kunstturner Ronny Ziesmer. Der 25-jährige Cottbusser ist am 12. Juli 2004 bei einem Trainingssprung in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele schwer verunglückt. Nach einem Tsukahara am Pferd schlug er mit dem Kopf auf dem Boden auf. Ein Sturz, der sein Leben schlagartig auf dramatische Weise veränderte: Ronny brach sich die Halswirbelsäulee in Höhe des 5. und 6. Halswirbelkörpers. Seither ist er Tetraplegiker, d.h. querschnittsgelähmt mit Beeinträchtigungen der Körperfunktionen in Armen und Beinen. Von Mutlosigkeit und Verzagtheit ist bei ihm trotz dieses einschneidenden Schicksalsschlages nichts zu spüren, sein Kampfgeist und sein Selbstvertrauen sind ungebrochen. Er hat sich Ziele gesetzt, will studieren, möglichst schnell wieder Auto fahren können, eine Stiftung für in Not geratene Sportler ins Leben rufen, und er hat sich sogar schon ehrenamtlich - noch während seiner Reha-Phase - für die Initiative "Ein Herz für Kinder" engagiert. Mit seiner unkomplizierten und offenen Art hat Ronny die Herzen und die Sympathien vieler Menschen gewonnen, und eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst, weit über die Fangemeinde des Kunstturnens hinaus. Auch mich hat dieser junge Mann mit seiner lebensbejahend optimistischen Grundhaltung und seiner überaus positiven Energie tief beeindruckt. Er hat es sogar geschafft, daß ich einmal mit Gerhard Schröder einer Meinung bin: "Ich bewundere die Kraft und den Willen, die Ronny hat und einfach sagt: Ich laß mich nicht unterkriegen! Menschen wie Ronny können wir mehr gebrauchen!"

Umso mehr freut es mich, daß er nun nach neunmonatigem Aufenthalt endlich wieder das Berliner Unfallkrankenhaus verlassen konnte und in sein häusliches Umfeld zurückkehren, auch wenn es da natürlich noch so manche Hürde zu überwinden gibt.

In einem Interview der "Berliner Morgenpost" erklärte er vor einigen Tagen, wie er sich Selbständigkeit und Mobilität zurückerkämpfen will:

http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/05/04/sport/751616.html



Ihr könnt Ronny auf seinem weiteren Weg übrigens auch Eure Unterstützung zukommen lassen. Ich jedenfalls werde es tun. Und auch weiterhin mit aller Entschiedenheit dafür kämpfen, daß die Stammzellenforschung bei uns eine Zukunft hat, damit Rückenmarksverletzungen irgendwann heilbar sind!


Spendenkonto Fördergesellschaft Olympiastützpunkt Stuttgart e.V. Spende Bw Ronny Ziesmer
DaimlerChrysler Bank
Kontonummer 200 9999 000
Bankleitzahl 600 300 00

Spendenkonto des Heimatvereins von Ronny Ziesmer: SC Cottbus Turnen e.V. "Hilfe für Ronny Ziesmer"

Sparkasse Spree-NeißeKontonummer 32 111 033 08
Bankleitzahl 180 500 00

Bundesweites Spendenkonto des Deutschen Turner-Bundes und der Deutschen Sporthilfe:

Stiftung Deutsche Sporthilfe "Hilfskonto Ronny Ziesmer"
Deutsche Bank Frankfurt Kontonummer 092 777 201
Bankleitzahl 500 700 10

Mehr zu Ronny incl. Gästebuch auf http://www.scc-turnen.de

1 comment:

Dominik Hennig said...

post scriptum:

"Ich bin tief beeindruckt, mit welcher Aufmerksamkeit viele Menschen mir zur Seite stehen und mit welchem Aufwand mir der Start in mein neues Leben ermöglicht wird.
Aber ich möchte nicht als das ›Opfer‹ einer Sportart gesehen werden. Ich möchte möglichst viel von dem, was mir zugute kommt, irgendwann zurückgeben.
Es gibt sehr viele Menschen, die noch mehr Hilfe nötig haben als ich. Nur weil ich ein scheinbar ›prominenter Fall‹ bin, darf das kein alleiniges Maß für den Grad der Hilfeleistung sein."
"Ich werde trotz meines Schicksals den Sport nicht vernachlässigen, denn wir brauchen in unserer Gesellschaft Werte. Der Sport ist wichtig, weil er diese Werte transportieren kann."
RONNY ZIESMER