Tuesday, February 08, 2022

Die AfD braucht eine gänzlich andere Medienarbeit



Konflikt Magazin-Herausgeber Erik Ahrens erläutert in seiner gestrigen Montags-Kolumne, was die AfD aus der Affaire um die linksradikale Innenministerin Nancy Faeser für Lehren ziehen sollte. Zentral scheint mir dies zu sein:





Erst gestern erschien bei der welt online ein reißerischer Anti-AfD-Artikel des 1993 geborenen Journalisten Frederik Schindler. Schindler, der bis 2019 regelmäßig bei der taz u.a. zu »LGBT-Politik« veröffentlichte, spricht dort bereits im Untertitel in Bezug auf Helferich von »Nazi-Chats« und zitiert später im Text einen anscheinend anonymen Delegierten mit den unbelegten Worten »Glückwunsch, Herr Schafrichter!« in Richtung Helferich. Ein naheliegender Schluss aus solchen medialen Angriffen ist, statt der Welt und anderen Presseorganen desselben Verlagshauses in Zukunft zuerst Medien wie konflikt oder unseren Kollegen aus der alternativen Medienwelt Interviews anzubieten. Die derzeit noch beschränkte Reichweite wird sich dadurch sehr schnell ausweiten: Dies lässt sich geschichtlich etwa bei der taz nachvollziehen, die Ende der 1970er-Jahre als dezidiert grünes Alternativmedium gegründet wurde – und das auf einem beinahe karikaturesk unterirdischen Niveau – und heute als zentrales Organ eines ganzen politischen Milieus fungiert.

Ich kann das aus eigener Erfahrung nur unterstreichen. Man müsste, wie schon oft eingefordert, auch Exklusiv-Meldungen, Interviews, Initiativen, Hintergrundgespräche, Übertragungsrechte von Podiumsdiskussionen, Vorträgen etc. exklusiv über den durchaus bunten Strauß alternativer Medien spielen. Dabei kann man durchaus variieren. Auch in den schon oft folgenlos angekündigten Aufbau alternative Formate ist zu investieren, Ansätze dazu gibt es überall, aber es bleibt nicht selten Stückwerk, weil es nie von denen getragen wird, die über die Ressourcen Verfügungsmacht haben, deren politischer Gestaltungswille aber weit hinter ihrer sozialen Prestigesucht zurückbleibt. 

Öffentlich-rechtliche Tribunale sind grundsätzlich zu boykottieren. Wo journalistisches Ethos noch etwas gilt, ich nenne hier Servus TV mit seinen Talk-Formaten, ist auch der Platz, um für die Konzepte und Ideen der AfD zu werben. Nicht im Jammersound beklagen, dass man nicht bei Will aufs Sofa darf, was eh keine Sau interessiert, sondern von vorneherein diesen feindlichen Medien sich selbst gar nicht erst zum Fraß vorwerfen, das muss die Devise sein!

Markiert und ein für allemal politisch tot sollte zudem sein, wer innerparteiliche Machtkämpfe über Mainstream-Medien austrägt. Hier muss die AfD-Basis noch gehörig ihren Thymos nach oben regulieren. Aber das ist ein anderes Thema ... 

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