Montag, Juni 30, 2025

Die wiederhergestellte Ehre des Hannes Gnauck










Eigentlich müsste das gegnerische Team erleichtert sein über die Verfahrenseinstellung gegen den bis dato unbescholtenen und vollkommen tadellosen Rekruten Hannes Gnauck. Denn wäre es zu einer Verhandlung gekommen, läge ein Freispruch nicht im Bereich des Möglichen, sondern vielmehr des Höchstwahrscheinlichen - es sei denn die Bundesrepublik Deutschland wolle auf ihre alten Tage noch eine ihrer Reputation (Stichwort J.D. Vance in München) gänzlich abträgliche "Dreyfuss-Affäre" ihrer ohnehin immer länger werdenden chronique scandaleuse der gesinnungsstaatlichen Verformung hinzufügen. 


Die ganze Affäre Gnauck ist von Anfang bis Ende eine die Institutionen des nach eigenem dünkelhaften Selbstverständnis "freiesten Staates der deutschen Geschichte" selbstdelegitimierende Ansammlung von Pleiten, Pech, Pannen und Peinlichkeiten, als deren Tiefpunkt das unvergessliche Gekreische der geschickt die Reize ihrer Weiblichkeit verbergenden Marie-Agnes Strack-Zimmermann markiert werden dürfte, die Gnauck im Plenum den grammatikalisch wie inhaltlich katastrophalen Satz entgegenschleuderte: "Geflohen ins Parlament hat er sich!".







Im Gegensatz zu Thomas Vorreyer von der Märkischen Allgemeinen Zeitung (deren einstiger Herausgeber ironischerweise einmal Alexander Gauland hieß) hat der frühere Landesminister von Mecklenburg-Vorpommern, Mathias Brodkorb es geschafft, sich nicht aus dem Fundus der BILD-Zeitung, sondern durch exaktes Quellenstudium ein Originalzitat Gnaucks zu verschaffen. Vorreyer präsentiert heute dem Leser Altbekanntes, Aufgewärmtes und längst Widerlegtes: 


"Im Landtagswahlkampf 2024 sagte er [Gnauck]: „Wir müssen auch wieder entscheiden dürfen, wer überhaupt zu diesem Volk gehört und wer nicht.“" 

Dabei hat Vorreyer die entscheidende Passage weggelassen, die da lautet: 

 „Dieses Volk hier, das ist gewachsen durch jahrhundertelange Tradition, durch gemeinsame Bräuche, durch gemeinsame Geschichte und auch gemeinsame Schicksalsschläge. Und wir sind verpflichtet, diese Geschichte, diese Bräuche und diesen Geist des Deutschen zu bewahren.“


Im Original sagt Gnauck also (die weggelassenen Passagen in doppelten runden Klammern):


„Und wir müssen auch wieder entscheiden dürfen, wer überhaupt zu diesem Volk gehört und wer nicht. Es gehört mehr dazu, Deutscher zu sein, als einfach nur ‘ne Staatsbürgerurkunde in der Hand zu haben. ((Dieses Volk hier, das ist gewachsen durch jahrhundertelange Tradition, durch gemeinsame Brauchtümer, durch gemeinsame Geschichte und auch gemeinsame Schicksalsschläge. Und wir sind verpflichtet, diese Geschichte, diese Brauchtümer und diesen Geist des Deutschen zu bewahren.)) Uns alle hier auf diesem Marktplatz […] verbindet viel mehr als nur eine gemeinsame Sprache. Uns verbindet ein unsichtbares Band, was man einfach nicht erklären muss. [...] Jeden Einzelnen von euch verbindet mehr mit mir als irgendeinen Syrer oder irgendein Afghane und das muss ich nicht erklären, das ist einfach ein Naturgesetz und darauf können wir alle verdammt stolz sein.“ 



Brodkorb (SPD), nachdem er im Zuge eigener Recherche die Originalzitate gewürdigt hat, resümiert, "im Kontext des Gesamtzitates scheint es mir wahrscheinlicher, dass hier von „Naturgesetz“ metaphorisch die Rede ist, im Sinne von: Es ist selbstverständlich und normal, dass sich einander ähnliche Menschen eher miteinander verbunden fühlen als einander Fremde, wobei das Merkmal der Ähnlichkeit von Fall zu Fall wechseln kann."


Und auch in einer anderen Hinsicht greift Vorreyer in der MAZ, der sich auch schon im ARD-Presseclub zu Gnauck vergaloppiert hat, mal wieder kräftig daneben, indem er die nun aufgehobenen disziplinarischen Maßnahmen in einen völlig falschen Zusammenhang bringt.





"Das Verfahren war 2020 eröffnet worden, nachdem der Militärische Abschirmdienst der Bundeswehr (MAD) Gnauck als Extremisten eingestuft hatte. Anlass waren Äußerungen des Zeitsoldaten und Oberfeldwebels als Politiker über Ausländer und Asylbewerber gewesen." 


Zu dumm nur, dass das nicht einmal die MAD selbst behauptet. Gelegentlich wird in der Lokalpresse bzw. auf  einschlägigen Antifa-Portalen unter der vermeintlichen "Hetzrede" gegen Ausländer (es war eher eine Philippika gegen die Asyl-Industrie) eine Kreistagsrede Gnaucks vom Oktober (!) 2020 angeführt. Die disziplinarischen Maßnahmen gegen Gnauck reichen aber zurück bis Juni 2020 und rekurrieren exakt auf zwei ihm zur Last gelegte Vorwürfe: Mitgliedschaft in der AfD Brandenburg und Mitgliedschaft in der Jungen Alternative Brandenburg. Die beide zu diesem Zeitpunkt selbst für den Verfassungsschutz lediglich "Beobachtungsfälle" waren! Mehr nicht! Nada, Niente, Nitschewo! 


Selbst der schillernde Herr Kramer aus Thüringen würde das wohl unter "dünne Wassersuppe" subsumieren. 



Das verdienstvolle Online-Personen-Lexikon Recherche D hebt denn auch hervor: 


"Unzutreffend sind in der Presse immer wieder kolportierte Behauptungen, die Einstufung durch den MAD stünde in zeitlichem oder sachlichen Zusammenhang mit einer Kreistagsrede aus dem Oktober 2020, in welcher Gnauck die „Asylindustrie“ anprangerte, was ihm vonseiten der politischen Gegner und der örtlichen Lokalpresse als „Hetze gegen Ausländer“ ausgelegt wurde. Weder diese noch irgendeine andere Rede Gnaucks in Ausübung seiner diversen Mandate führten indes je zu Anzeigen, Ermittlungen oder gar Verurteilungen, waren mithin auch niemals Gegenstand der MAD-Einstufung.


Offizieller Grund für die fragwürdige Einstufung waren konkret die Mitgliedschaft in der AfD Brandenburg, die zum damaligen Zeitpunkt laut „Verfassungsschutz“ allerdings lediglich als „rechtsextremer Verdachtsfall“ geführt wurde, und in der Jungen Alternative Brandenburg, die zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls nach Aussage des Verfassungsschutzes „rechtsextremer Verdachtsfall“ war. 


Da allein die Mitgliedschaft in einer noch nicht einmal als gesichert rechtsextrem rubrizierten Vereinigung keine hinreichende Begründung für disziplinarische Maßnahmen begründet, dürfte hier ein im Hinblick auf den Reputationsschaden bei Hannes Gnauck gravierender Rechtsverstoß des Bundesamtes für Militärischen Abschirmdienst vorliegen. Zuvor wurde Gnauck im Jahre 2018 ein einziges Mal mit einer disziplinarischen Maßnahme bedacht, einer Belobigung für herausragende Verantwortungsübernahme. Die Beurteilungen seiner Vorgesetzten bei der Bundeswehr waren stets durchgehend positiv. Am 17. Juni 2025 wurde das Disziplinarverfahren eingestellt."


Das nach meinem Eindruck in der Tradition des legendären "Gold & Money Intelligence" Informationsdienstes von Goldpapst Bruno Bandulet stehende Info-Portal Kettner Edelmetalle verdient es, für seine fulminant volltreffernde Einordnung der Causa Gnauck als Fiasko für die Bundeswehr ausführlich zitiert zu werden: 





"Der 33-jährige Gnauck, der für sein Land in Afghanistan gedient hat und nach eigenen Angaben im Einsatz "nur positiv aufgefallen" sei, wurde zum Opfer einer politisch motivierten Kampagne. Sein Vergehen? Er engagierte sich kommunalpolitisch in Brandenburg und war in der Jungen Alternative aktiv – beides damals Verdachtsfälle für den Verfassungsschutz. Ein Soldat, der sein Leben für Deutschland riskiert hat, durfte plötzlich keine Uniform mehr tragen und keine Kasernen betreten. Welch ein Armutszeugnis für eine Institution, die eigentlich für Kameradschaft und Zusammenhalt stehen sollte! 

Die Absurdität dieses Verfahrens zeigt sich besonders darin, dass Gnauck selbst darum bat, seine parlamentarische Immunität aufheben zu lassen. Er wollte sich dem Verfahren stellen, doch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) verweigerte dies zunächst. Ein Mann, der nichts zu verbergen hat und für Transparenz kämpft – während die Bundeswehr-Führung offenbar lieber im Trüben fischt. 


Besonders pikant: Das Bundesamt für Verfassungsschutz führt in seinem Gutachten zur AfD Aussagen von Gnauck an, die angeblich seine "extrem rechte Gesinnung" belegen sollen. Darunter Forderungen nach einer "stringenten Remigration" und eine Obergrenze von "minus einer halben Million im Jahr". Aussagen, die angesichts der explodierenden Kriminalitätsstatistiken und der täglichen Messerattacken in Deutschland wohl eher den gesunden Menschenverstand widerspiegeln als extremistische Positionen. 

Es ist bezeichnend, dass trotz dieser angeblich so verwerflichen Äußerungen nie ein strafrechtliches Verfahren eröffnet wurde. Warum? Weil offensichtlich keine Straftat vorlag! Stattdessen versuchte man, einen unbequemen Soldaten mit disziplinarrechtlichen Mitteln mundtot zu machen. Gnauck selbst zeigt sich kämpferisch und solidarisch: "Mir geht es um die Kameraden, die nicht den finanziellen Rückhalt haben. Für die habe ich das durchgefochten." Ein echter Kamerad eben, der nicht nur an sich selbst denkt. Die Rückmeldungen aus der Truppe seien durchweg positiv gewesen – ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Soldaten die politische Instrumentalisierung der Bundeswehr satthaben."


Dem gibt es nichts hinzuzufügen.


Außer vielleicht noch einer Conclusio: Wir brauchen mehr  - jawohl: schneidige! - Männer, die aus dem Holz meines Freundes Hannes Gnauck geschnitzt sind, der mit bewundernswerter Nervenstärke und Charakterfestigkeit fünf Jahre Kesseltreiben über sich hat ergehen lassen. Möge er anderen als Vorbild diesen! 


Weiterführendes zu Hannes Gnaucks Rehabilitierung im Nordkurier, in der Jungen Freiheit und im Freilich Magazin. Weil es ja durchaus auch gut gemachten Journalismus gibt - abseits der MOZkis, HosenMAZ-Schreiberlinge und sonstigen Aktivisten mit Presseausweis aus dem geistigen Sumpfblütentümpel der selbstreferentiellen Selbstgerechten-Milieus. 



Freitag, Mai 09, 2025

Warum gilt Hannes Gnauck eigentlich als "rechtsextrem"?

 

Nach 5 Jahren ist mit Boris von Morgenstern nun ERSTMALS ein Journalist, angetrieben vom veritablen Berufsethos, der Frage, wie es bei Hannes Gnauck zur ominösen "MAD-Einstufung Kategorie ROT" überhaupt kommen konnte, auf den Grund gegangen! Selbstredend kein gebührenfinanzierter Journalist!


Der "Fall Gnauck": Ein handfester Skandal, den der medial-gouvernemental-entrüstungsindustrielle Komplex der BRD hier verbrochen hat! 


Aber hört selbst: 







Montag, Mai 05, 2025

Man hat entweder "wehrhafte Demokratie" - oder Demokratie!


Wenn legales Verhalten durch juristische Kniffe rückwirkend illegalisiert wird, dann hat man weder Demokratie noch Rechtsstaatlichkeit. Das fragwürdige Konzept der sogenannten "streitbaren, wehrhaften Demokratie" ist in gewachsene westliche Demokratien nicht übersetzbar. An ihm trotz erkennbarer Dysfunktionalität und offen zutage tretender Inkompatibilität zur Idee der Meinungsfreiheit und der freien Rede ("freedom of speech") festhalten zu wollen und dadurch die Demokratie geradezu brutalstmöglich zu verkürzen ist der helle Wahn. 

Darum ist es dringend notwendig diese Debatte jetzt beherzt zu führen und sich dabei mit den Argumenten der Kritiker dieser heillos verkorksten bundesdeutschen Demokratie-Sonderform aus unterschiedlichsten Perspektiven und weltanschaulichen Strömungen vertraut zu machen, vom linksliberalen Horst Meier bis zum rechtslibertären Josef Schüßlburner. Dies gilt auch für luzide Analysen aus der linken Spielfeldhälfte! Hierdurch auch zu einer qualitativ hochwertigen Debatte zu gelangen gehört ins Pflichtenheft der AfD und ihrer Parteistiftung. Dabei geht es nicht nur um die Existenz der AfD, sondern um die Frage, ob politische Freiheit und Parteienpluralismus in diesem Land auf Dauer überhaupt noch möglich ist. 



Freitag, Mai 02, 2025

Deutschland ist in keiner guten demokratischen Verfassung

 

und auch nicht rechtsstaatlich, wie die "Causa Hannes Gnauck" pars pro toto seit Jahren belegt.




Die bundesdeutsche Sonderform der Demokratie ist keine!


Was gesagt werden muss!

 

Die spezifisch bundesrepublikanische Konzeption von "Verfassungsschutz" ist per se demokratiewidrig und illegitim!


Ist es sehr taktlos von mir, wieder mal an den Bundesparteitag von Kalkar zu erinnern, als der Delegierte Simon Dennenmoser (in meinem Auftrag) klipp und klar die programmatische Forderung nach Abschaffung dieser ihresgleichen in westlichen Demokratien vergeblich suchenden Gesinnungsprüfbehörde forderte und Roman Reusch ihn niederbügelte? 


Darf ich daran erinnern, dass meine Einschätzung, stärker die sehr viel fundamentalere Expertise von Josef Schüßlburner zur Grundlage einer delegitimierenden Abwehr zu machen, die seit über 5 Jahren von den 5 Ost-Fraktionschefs und von Sebastian Münzenmaier geteilt wird, bis zum heutigen Tage von einer Parteitagsdelegiertenmehrheit ignoriert wird, der die verharmlosende Floskel "parteipolitisch missbraucht" einziger Fluchtpunkt ist? "The thing! The thing itself is the abuse" möchte man mit Edmund Burke ausrufen! 


Wird jetzt ein Umdenken und eine geistige Zurüstung an Haupt und Gliedern der AfD stattfinden? 


Es ging 2020 bei meinem zunächst internen Konflikt mit Jörg Meuthen um exakt diese strategische Frage! Zum Zerwürfnis kam es nicht, weil er oder ich so furchtbar unverträglich sind, sondern weil hier zwei Strategien, zwei Konzepte unversöhnlich aufeinanderprallten. Die Meuthens ist mit dem heutigen Tage vor aller Augen gescheitert! 


Nun denn: lest Christiane Hubo, Horst Meier, Mathias Brodkorb, Josef Schüßlburner et alii. 

Die historische Aufgabe der AfD ist die Überwindung des bundesdeutschen Sonderwegs, der längst wie ein Marsch in den offenen Totalitarismus anmutet! Erweisen wir uns dieser Herausforderung würdig!


Donnerstag, Mai 01, 2025

Der historische Auftrag der AfD



Sich in der späten BRD ubiquitär ausbreitende Gesinnungsstaatlichkeit des "Demokratie-Sonderwegs" (Josef Schüßlburner) zu überwinden ist der historische Auftrag der AfD! Vor allem allfälligen Nachdenken über Dexit oder Remigration oder whatever! 

Die nun auch im Economist artikulierte Sorge, wie es um die Meinungsfreiheit in diesem vorgeblich demokratischen Staat bestellt ist, muss oberste, weil staatspolitisch essentiell, Priorität genießen! 

Jedes Disziplinarverfahren das gegen einen unserer Beamten oder Soldaten aufgrund seiner Mitgliedschaft in der bzw seines Engagements für die AfD eröffnet wird, jede Anklage, jedes dienstrechtliche Vorgehen aus rein ideologiepolitischen Beweggründen ohne dass rechtswidriges Verhalten vorliegt, muss zur Chefsache erklärt werden, d.h. den Bundesvorstand beschäftigen und einer bei diesem anzusiedelnden task force zugeleitet werden um dem Betreffenden effektiv Beistand leisten zu können. 

Und jedes dieser Verfahren ist beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, beim Europarat, bei der OSZE und beim UN-Menschenrechtsrat anzuzeigen. 

Und zwar ab sofort! 


Noch bevor die BRD formell ein AfD-Verbotsverfahren eröffnet, muss die Weltöffentlichkeit in Kenntnis gesetzt werden über die dunkelbundesrepublikanische Tiefstaats-Ideokratie! 

Nach Vance-Rede und Economist-Bericht ist insbesondere die angelsächsische Welt sensibilisiert für die bundesdeutschen Zustände, jetzt liegt es an uns, hier weiterzubohren.


Der Fall Gnauck


Der Fall Hannes Gnauck war ein maximalinvasiver und grob rechtsstaatswidriger Eingriff in den demokratischen Willensbildungsprozeß im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 durch das Bundesverteidigungsministerium und seine nachgeordneten Behörden. Meines Erachtens gehört der Fall dem Europarat, der OSZE und zuständigen Stellen bei den Vereinten Nationen zur Kenntnis gebracht. 

Merke: Die Bundesrepublik Deutschland ist völkerrechtlich bindend verpflichtet, rechtsstaatsprinzipienverletzende Angriffe gegen europäisch kodifizierte Grund- und Bürgerrechte (bspw das ungehinderte Betätigen von Bürgern, einschl. Beamten und Soldaten, in zugelassenen, i.e. nicht verbotenen Parteien) wie hier vorliegend offenkundig im Fall Gnauck, zu unterlassen.







Montag, April 28, 2025

Aus dem Archiv: Stellungnahme zu Hetz-Artikel von Wigbert Löer im Stern gegen meine Person


Stellungnahme zum „Stern“-Artikel „AfD-Fraktion von Parteichef Meuthen beschäftigt Mitarbeiter mit rechtsextremer Vita“ (28.09.2016) und zum Beitrag „Überforderung – und Machtkalkül“ von Wigbert Löer in der aktuellen Ausgabe des „Stern“. 

 1.) Der „Cannstatter Kreis – Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung e.V.“, wie der offizielle Vereinsname hieß, war nicht „rechtsextrem“, sondern sogar anerkannt gemeinnützig. Hervorgegangen ist er aus der FDP-Stadtgruppe Stuttgart-Bad Cannstatt um den FDP-Lokalpolitiker und bekennenden Jörg-Haider-Freund Hans Manfred Roth. Roth hatte im September 1992 den FPÖ-Chef Jörg Haider als FDP-Stadtverband nach Cannstatt in den Kursaal eingeladen. Das gab parteiintern Ärger, und als Reaktion darauf schuf sich Roth eben mit dem Cannstatter Kreis sein zweites Standbein, eine Art überparteilichen Resonanzboden. Dem Cannstatter Kreis gehörte ich von der Gründung im Jahre 1994 (ich war damals 17) bis 1998 an. Der Cannstatter Kreis lud unterschiedlichste Referenten zu allen möglichen Themen ein, unter anderem sprach auch einmal Gregor Gysi vor dem Auditorium des Cannstatter Kreises im Kursaal. Häufiger zu Gast waren nationalliberale beziehungsweise rechtsliberale Persönlichkeiten wie Manfred Brunner (ehemals hoher EU-Beamter und nachmals Kläger gegen Maastricht und Gründer des liberal-konservativen Bundes freier Bürger, dem übrigens auch Prof. Starbatty angehörte und den man als eine Art Vorläufer der AfD betrachten kann) und der frühere Generalbundesanwalt a.D. Alexander von Stahl. Brunner (Ex-FDP-Chef von Bayern) und von Stahl (heute noch FDP-Mitglied) waren auch die Anwälte der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, die erfolgreich gegen das NRW-Landesamt für Verfassungsschutz und den Vorwurf des Rechtsradikalismus geklagt hatte. 

 2.) Den Friedensforscher, Gründer der „Deutschland-Bewegung“ und ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Grünen, Dr. Alfred Mechtersheimer, lernte ich ebenfalls im Cannstatter Kreis kennen, im Spätherbst 1994 (damals war ich 18). Eingeladen hatte ihn Hans Manfred Roth, mit ihm gemeinsam auf dem Podium saßen Ex-FDP-Staatssekretär Georg Gallus, Alexander von Stahl (FDP) und „Junge Freiheit“-Chefredakteur Dieter Stein. Mechtersheimer vertrat damals einen „aufgeklärten Patriotismus der Mitte“ (kann man nachlesen in seinem 1993 bei Ullstein erschienenen Buch „Friedensmacht Deutschland“), und als geachteter Mann der Friedensbewegung, der einen unverkrampften Patriotismus mit einer gesunden Skepsis gegenüber interventionistischer und remilitarisierter Außenpolitik verband, war er für mich jemand mit einem interessanten Ansatz. Mechtersheimer war nie ein Rechtsextremist. Seine Positionen in wirtschaftspolitischen Fragen teile ich nicht. Als Freihandelsgegner ist er leider ökonomisch schimmerlos; eine integre Persönlichkeit ist er indes allemal. Regionalbeauftragter war ich bei ihm von 1995 bis 1998. Thematisch gab es damals für mich zu jener Zeit, also 1994 bis 1998, zwei Schwerpunkte. 

Erstens: Nein zur Euro-Einführung. Zweitens: Nein zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Davon habe ich mich im Jahre 2016 nicht zu distanzieren. Distanzieren muss sich, wer in den 90er Jahren die meinen Positionen entgegengesetzten Positionen eingenommen hat. Nicht ich! Wenn in den 90er Jahren sämtliche politischen und gesellschaftlichen Weichen falsch gestellt worden sind – und diese Auffassung vertrete ich –, dann steht heute sicher nicht derjenige unter Rechtfertigungszwang, der damals, wenn auch vergeblich, versucht hat, die Notbremse zu ziehen, bevor der Zug den Abhang hinunterrast. Und schon gar nicht jetzt, wo der Schadensfall der deutschen Außen-, Sicherheits-, Währungs- und Europapolitik für jeden erkennbar eingetreten ist. 

3.) Mein damaliges Engagement für die „Deutschland-Bewegung“ Mechtersheimers bereue ich nicht, genauso wenig wie meine einstige Mitgliedschaft im Cannstatter Kreis. Beides waren wichtige Etappen in meinem Leben und beides waren bürgerliche, wertkonservative und/oder freiheitlich-liberale Diskussionszirkel ohne einen Hang zu polternder Krawalligkeit oder nationalistischer Engstirnigkeit. Dass ich mich mit den Jahren weiterentwickelt habe zu einem dezidierten Libertären, ist eben mein Weg, für den ich mich erst recht nicht zu rechtfertigen brauche; schon gar nicht in einem Land, in dem obskure Figuren wie Joschka Fischer und Otto Schily in höchste Regierungsämter gelangt sind. Darum war ich auch noch viele Jahre (bis 2007) Mitglied der FDP – und zwar zeitlich nach dem Engagement für den Cannstatter Kreis und die Deutschland-Bewegung, was FDP-intern im übrigen nie ein Geheimnis war und nie ein Problem darstellte. 

Zudem war ich im Jahre 2004 einer der Gründer der „Libertären Plattform in der FDP“ und vertrete seit sehr vielen Jahren die Sozialphilosophie von Murray Rothbard, mithin rechne ich mich dem libertären Flügel der AfD zu. 2013 begann ich wieder politisch aktiv zu werden, zunächst im Wahlkampfunterstützerteam des damaligen FDP-Bundestagsabgeordneten und libertären Euro-Rebellen Frank Schäffler

Conclusio: Weder Mechtersheimer noch der Cannstatter Kreis waren, jedenfalls in der Zeit meines Wirkens, also bis 1998, anrüchig oder in irgendeiner Weise der politischen Halbwelt zuzuordnen. Ab 1998 wendete ich mich von der Politik in Gänze ab, um mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen. Meine konservativ-nationalliberale Weltsicht veränderte sich mit den Jahren sukzessive, wurde marktorientierter und antietatistischer (staatsskeptischer) – die von Mechtersheimer adaptierte strikte Gegnerschaft zu aggressiver Außenpolitik und militärischen Abenteuern blieb bestehen. Diese wurde durch meine Begeisterung für Ron Paul, den US-Präsidentschaftskandidaten von 2008, sogar noch verstärkt. Bis heute. Mechtersheimers „Wirtschaftspatriotismus“ findet ja, ob man es begrüßt oder beklagt, in der AfD durchaus seine Entsprechung (wenn ich etwa programmatische Debatten der Patriotischen Plattform verfolge), ist aber nun mal nicht meine Sicht auf die Dinge, da ich entschiedener Freihändler und in der Ideenwelt des klassischen Liberalismus (Ludwig von Mises) und des Libertarianism (Rothbard) verortet bin. Aber auch das ist eine Differenz, die wir als eine sehr breit aufgestellte Partei des freien Geistes und des herrschaftsfreien Diskurses aushalten. Genauso wie wir gemeinsam der Kampagnenjournaille nicht mehr auf den Leim gehen werden, sondern als Solidargemeinschaft der Attackierten ein geistiges Kraftfeld bilden werden, das das Klima in diesem Lande letztlich entgiften wird. 

Der von Henri Nannen (einst Kriegsberichtserstatter in einer SS-Propagandakompanie) und Kurt Zentner (einst NSDAP-Propagandist) gegründete „Stern“ beweist hier einmal mehr, seiner Traditionslinie seit Konrad Kujau treu zu bleiben.

---

Diese Stellungnahme erschien zuerst auf eigentümlich frei


"Vielleicht noch nicht gleich Völkermord" - infamer Grundsound der späten BRD


Schon 1995 bezeichnete Ignaz Bubis (FDP!) die Unterzeichner eines in der FAZ veröffentlichten Aufrufes zum 8. Mai als „Ewiggestrige, die am liebsten alles, was zwischen 1933 und 1945 passiert ist, fortsetzen würden, vielleicht in einer gemäßigten Form, ohne gleich Völkermord zu begehen.“ Eckhard Fuhr, damals noch nicht enteiert, konterte in der FAZ im Leitartikel (!), damit habe Bubis "den geistigen Bürgerkrieg erklärt“. 

Die Infamie in den Worten von Bubis ist schon lange Zeit, spätestens seit den späten 80er Jahren (Historikerstreit, Jenninger-Rücktritt), also seit der verhängnisvollen Kohl-Ära, der Grundsound der in ihrer Spätphase zunehmend totalitären Bundesrepublik. 

So nimmt nicht wunder, wenn heute der sich seit Jahrzehnten als Historiker ausgebende Aktivist Wolfgang Benz sich zu solchen Aussagen versteigt (RND zitiert): „Die führenden Kräfte der AfD wie den Thüringer Rechtsextremen Björn Höcke als „Faschisten“ zu bezeichnen, hält er inzwischen für historisch korrekt. Nazis hingegen seien sie noch nicht, „dafür sind sie noch zu vorsichtig. Es fehlt noch der Aufruf zum Völkermord.“

Samstag, April 26, 2025

Wigbert Löer und mehr



Ja, es war ein Fehler damals, vor 9 Jahren, nicht gegen dieses diffamierende Machwerk des Wigbert Löer vorzugehen: 








Zur Wahrheit gehört allerdings auch, AfD Baden-Württemberg und AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg haben mich damals NICHT unterstützt. 

Das war der Grund warum mein Weg in der AfD von Anfang an verbaut war und ich gezwungen war, jemand anderen aufzubauen als künftigen MdL, den die AfD dann aber auch nicht wollte. 

Es ist an der Zeit, ein paar Dinge zu klären. Nicht nur mit Wigbert Löer. Auf jeden Fall wird dieses Thema neu aufgerollt. Publizistisch, politisch und juristisch (der Text strotzt nur so von unwahren Tatsachenbehauptungen). 

"Für nichts Wichtiges ist es je zu spät" wusste schon Don Nicolás

Nach 9 Jahren fühle ich mich jetzt stark genug, diesen Kampf in eigener Sache zu führen. Rücksicht auf andere werde ich kein zweites Mal nehmen; beim ersten Mal wurde es nicht gedankt.