Saturday, April 23, 2011

Die DSDS-Jahrgangsbesten 2011: Sebastian Wurth und Marco Angelini

Die beiden größten musikalischen Entdeckungen im deutschsprachigen Musikmarkt dieses Jahres, denen gottlob die Pappmaché-Krone "DSDS-Sieger" und damit ein entwürdigendes Ende in Teppichhäusern und RTL-Spielshows erspart bleiben wird, heißen Sebastian Wurth und Marco Angelini. Die beiden überzeugendsten Gesangstalente der letzten Wochen können sich nach Lage der Dinge glücklich schätzen, daß der Makel "DSDS" nicht auf Dauer an ihnen haften bleiben wird, sie mithin nicht der Bannstrahl boykottierender Radiomusikredakteure treffen wird, wenn sie ihren je eigenen musikalischen Weg gehen.

Dieser Boykott von Casting-Stars ist ohnehin eine sehr halbherzige und aufgesetzte kulturkämpferische Attitüde: Wollten diese ganzen Casting-Boykott-Helden ernsthaft und nicht bloß mit wohlfeiler Symbolik das Zweifels ohne mehr als kritikwürdige System Bohlen treffen, müßten sie sämtliche von Bohlen produzierten Künstler blacklisten. Aber dazu fehlt es diesen Schlappschwänzen eben an Eiern, wenn mir diese österlich inspirierte Metaphorik mal an dieser Stelle gestattet sei. Dann lieber einen jungen Künstler torpedieren, kostet ja nix! Wie wär's mal mit ner Haltung? Hei, das wäre ein Fest, wenn plötzlich Andrea Berg in den Schlagerradios nicht mehr stattfände und sich vor den Radiostationen Szenen des Massenprotestes abspielten wie auf dem Kairoer Tahrirplatz.

Aber nun zu Marco und Sebastian, zwei jungen Künstlern, die es uneingeschränkt verdient haben, um ihrer herausragenden Leistungen willen gewürdigt zu werden. Die die mit Abstand besten Auftritte nicht nur dieser Staffel sondern der letzten drei Jahre abgeliefert haben. Hier noch einmal die stärksten Momente der diesjährigen Casting-Saison, die auf Wurthis und Angelinis Konto gingen: