Monday, July 31, 2006

Keine Einäugigkeit!

Wer aggressive Außenpolitik jedweden Staates als Libertärer (und eben nicht als rot(z)grüner PACE-Fahnen schwenkender Hypokrit, der nicht selten beim Kosovo-Krieg ein "zweites Auschwitz" zu verhindern phantasmagorierte) verurteilt - und das tut der Autor dieses Blogs seit Jahr und Tag - ist damit nicht von der Verantwortung befreit, sich mit allen Akteuren in diesem Spiel kritisch auseinanderzusetzen. Wo US- und Israel-Kritik zur unreflektierten Routine wird, läuft sie in der Tat Gefahr, wohlfeile Gesinnungsbewirtschaftung mit feel-good-Faktor zu werden, die auf Kosten der nüchternen Urteilskraft geht. Hier eine Stimme aus dem Tagesspiegel, die auch nicht überhört werden sollte:

Ich wohnte bis 2002 in einem kleinen Dorf im Süden nahe
Mardschajun, das mehrheitlich von Schiiten wie mir bewohnt ist. Nach Israels
Verlassen des Libanon dauerte es nicht lange, bis die Hisbollah bei uns und in
allen anderen Ortschaften das Sagen hatte. Als erfolgreiche Widerstandskämpfer
begrüßt, erschienen sie waffenstarrend und legten auch bei uns Raketenlager in
Bunkern an. Die Sozialarbeit der Partei Gottes bestand darin, auf diesen Bunkern
eine Schule und ein Wohnhaus zu bauen! Ein lokaler Scheich erklärte mir lachend,
dass die Juden in jedem Fall verlieren, entweder weil die Raketen auf sie
geschossen werden oder weil sie, wenn sie die Lager angriffen, von der
Weltöffentlichkeit verurteilt werden ob der dann zivilen Toten. Die libanesische
Bevölkerung interessiert diese Leute überhaupt nicht, sie benutzen sie als
Schilder und wenn tot als Propaganda. Solange sie dort existieren, wird es keine
Ruhe und Frieden geben. Dr. Mounir Herzallah,

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