Thursday, September 28, 2006

Hoppe-Klassiker neu aufgelegt

Philipp Bagus schreibt in eigentümlich frei:

Hans-Hermann Hoppe verstand es schon immer, zugleich polarisierende als auch in ihrer Logik beängstigend zwingende Beiträge zu liefern. Sein Frühwerk „Eigentum, Anarchie und Staat“, jetzt als Neuauflage wieder erhältlich, trifft einmal mehr ins Herz jedes Staatsfans. Hoppe zeigt in Anlehnung an die Habermassche Diskursethik, dass die Anarchie die einzige wissenschaftlich begründbare Gesellschaftsordnung ist, da in ihr das allgemein anerkennungsfähige Gewaltausschlussprinzip (GWAP) gilt – und gelangt zu dem atemberaubenden Schluss: Wer für eine staatliche Gesellschaftsordnung argumentiert, widerspricht sich selbst! Im Anschluss an seine normativen Ausführungen widmet sich Hoppe der Aufgabe, die Vorteile und Effizienz einer anarchistischen Ordnung darzulegen, wobei er einige populäre Irrtümer über öffentliche Güter und Monopolisierungstendenzen in einem freien Markt aufdeckt. Im Gegensatz zur Anarchie wird das GWAP, dessen Einhaltung zum sozialen Optimum führt, in staatlichen Ordnungen, die sich ja auf Gewalt und die Androhung von Gewalt gründen, systematisch verletzt. Um ihre Herrschaft zu festigen, greifen die den Staat personifizierenden Personen neben Gewalt zu Mitteln wie Umverteilung, Verstaatlichung der Sicherheitsproduktion und Kontrolle strategisch wichtiger Wirtschaftssektoren wie des Verkehrs- und Kommunikationssystems, des Geld- und Finanzwesens sowie des Bildungssystems. Ein weiteres Mittel zur Herrschaftsausdehnung ist die Demokratisierung, welches die Unterdrückung kaschiert und gleichzeitig frustrierten Herrschaftsgelüsten Hoffnung gibt. Hoppes folgende Ausführungen zur Dynamik und den perversen Effekten von Subventionen und Verstaatlichungen sowie seine Demokratiekritik sollten später auch Eingang in sein Werk „Demokratie – Der Gott der keiner ist“ finden. Insgesamt handelt es sich bei Hoppes Abhandlung um eine umfassende systematische Analyse der ethischen und ökonomischen Fragen um Anarchie und Staat von größter logischer Stringenz. Ein Werk, das zeigt, dass staatliche Gewalt niemals zu rechtfertigen ist und immer zur Verringerung der sozialen Wohlfahrt führt. Die radikalliberale und logisch zwingende Reduzierung auf die beiden Alternativen Staat und Nichtstaat provoziert geradezu eine Antwort von Minimalstaatlern. Ob es ihnen gelingt, sich dabei nicht selbst zu widersprechen?

1 comment:

Anonymous said...

Hoppe ist der SELBSTWIDERSPRUCH in sich.Psychologisch auch leicht erklärbar: Er der Stattshasser, muss sich von einer STAATLICHEN UNIVERSITÄT anheuern lassen - Die Weltbekannte "ELITE-Universität" von Nevada - weil es für eine private Universtät offenbar nicht reicht. Klar das dies zu kognitiven Dissonanzen führt, die sich im Schreiben unsagbar schlechter Bücher niederschlagen.