Monday, October 17, 2005

Westliche Werte oder "Krieg gegen den Terror"?

Wenn Liberale sich zu trojanischen Eseln (neo)-konservativer Kriegshetzer machen lassen (so wie mein Freund Sascha Settegast www.sascha-settegast.de seine Rolle neuerdings zu verstehen scheint), verfehlen sie ihren Daseinszweck. Sascha meint, da der Islam zu den Werten des Westens (Rechtsstaatlichkeit, Vorrang des Individuums, Trennung von Kirche und Staat, Kapitalismus etc.) inkompatibel sei, müsse der Westen einen neuen "Weltbürgerkrieg" (E. Nolte) gegen ihn führen. Aber warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Böse liegt so nah? Ist Rußland etwa ein Rechtsstaat? Ist Frankreich etwa kapitalistisch? Haben sich die protestantischen Fanatiker, die in den USA derzeit das Präsidentenlager stellen, etwa die Trennung von Kirche und Staat aufs Panier geschrieben? Und wieviele Lichtjahre Deutschlands Zustände von denen des "freien Westens" entfernt sind, ist in Josef Schüßlburners "Demokratie-Sonderweg" wirklich erschöpfend beschrieben worden. Müßte man sich im Lichte dieser Tatsachen nicht eher moralisch genötigt sehen, selbst "Terrorist" gegen die eigenen "anti-westlichen" Regierungen des Westens zu werden, sofern man, im Gegensatz zu mir, bereit wäre, das Non-Aggressions-Prinzip zu aufzugeben, um jedweden Freiheitsfeinden den Garaus zu machen? Ein obskures rhetorisches Waffengeklirr, mag es auch noch so pseudo-liberal daherkommen, sollte echte Freiheitsfreunde, die immer auch Staatsskeptiker sein müssen, allenthalben hellhörig werden lassen.

Einen klügeren Weg heraus aus der Knechtschaft und der Logik des Krieges weist Robert Grözinger in seinem Blog: http://freiheitundzivilisation.blogspot.com/2005/10/wie-den-terror-bekmpfen.html

1 comment:

Barbarossa said...

Der Krieg gegen den Terror ist kein Hirngespinst neokonservativer Extremisten, er die einzige logische Antwort auf die Aggressionen von Seiten islamistischer Fanatiker. Die in Staaten wie dem Iran genutzte Rhetorik macht allein schon deutlich, daß es sich bei diesem Konflikt nicht um einen mit einem Krieg zwischen zwei Staaten um territoriale oder politische Interessen vergleichbaren handelt.
Es geht dem Iran nicht darum, eine friedliche Koexistenz zu ermöglichen, sondern alles, das nicht dem Ideal des islamischen Gottesstaats entspricht, zu vernichten.
Einzelne Selbstmordattentäter oder kleine Terrorzellen können ihren zerstörerischen Haß auf den Westen frei entfalten und ausleben, denn für sie stellt der Tod keine Gefahr, sondern das zu erreichende Ziel dar. Eine Non-Aggression-Haltung führt zu keiner Verbesserung der Sicherheitslage, da diese Leute keinen Verteidigungskampf führen, wie die Linke gerne behauptet und ich mit Schrecken feststellen kann, daß viele Libertäre diesen Unsinn ebenfalls glauben, sondern einzig und allein ihre Feinde vernichten wollen. Dem gilt es entschlossen entgegenzutreten und durch die Ausrottung der unterstützenden und geldgebenden Regime dem Terror den Nährboden zu entziehen.
Frankreich und Rußland sind genausowenig wie die BRD freie Staaten, sie versuchen aber zumindest nicht (mehr), ihre Nachbarn zu zerstören. Auch wenn es in Rußland durchaus derartige Tendenzen gibt, so kann man Rußland aufgrund einer veränderten Sachlage gegenüber dem Iran nicht auf militärische Weise begegnen, hier würde schon ein starker wirtschaftlicher Druck durch Streichung der Wirtschaftshilfen genügen, was ohnehin dringend notwendig wäre.