Dienstag, Oktober 31, 2006
Hirsi Ali, Tibi, Deligöz...
Auf die warnenden Stimmen der Propheten wollte man nicht hören. Nun muß man sie fühlen, die Zuchtrute des Kalifats!
Dienstag, Oktober 24, 2006
Über den Wahnwitz sozialklempnerischer Gesundheitsplanwirtschaft
"Eines Nachts hatte Herr Geiger eine Idee. Er weckte seine Frau und sagte: Alle Waren müssen bislang erst von uns in die Regale sortiert, dann von den Kunden aus diesen herausgenommen, dann in ihren Korb gelegt, dann wieder aus diesem herausgenommen, dann über das Band gefahren und schließlich in Plastiktüten gepackt werden. Das ist ineffizient und ineffektiv. Ökonomischer und effektiver wäre doch, wenn die Waren sofort aus dem Regal in die Tüten der Kunden gepackt und anschließend gleich aus dem Laden herausgetragen werden könnten. Dann müßten die Kassiererinnen insbesondere auch nicht jedes und alles nochmals Stück um Stück mühevoll in ihre Hände nehmen.Auf den Einwand seiner Frau, wie er sich den diesenfalls die Preisermittlung, Berechnung und Bezahlung des gekauften Gutes vorstelle, entgegnete er: Dieses hocheffektiv ökonomisierte System wird angereichert um eine soziale Komponente!Ab sofort bezahlt jeder Kunde nur noch so viel, wie er tatsächlich angemessen selbst und persönlich zahlen kann. An die Stelle von einzelnen Preisen für einzelne Waren tritt eine Pauschale, die jeder Kunde nach dem Maßstab seiner eigenen persönlichen Leistungsfähigkeit erbringt... "
Die ganze Parabel und eine pointierte Abrechnung mit dem hirnschwitzenden Gesundheitsreformmix der ein genuin sozialdemokratisches Programm tragenden "Großen Koalition" gibt es auf www.make-love-not-law.de in einer erst vor wenigen Tagen gehaltenen Rede* des eigentümlich freien Querdenkers Carlos A. Gebauer.
*Die unendliche Geschichte der Gesundheitsreformreformen: Ursachen, Nebenwirkungen und Therapien. Vortrag auf Schloß Krickenbeck Am 20. Oktober 2006 von Carlos A. Gebauer
Johann Nepomuk Nestroy: "Der Fortschritt schaut meistens größer aus als er ist"
Donnerstag, Oktober 19, 2006
Wo gußeiserne Alt-Bolschewiken feuchte Augen kriegen
„No wonder, in retrospect, that the ex-communists led ’Yes’ campaigns in their respective countries. The EU must make them misty-eyed with melancholy, with its black limousines and special passports for senior apparatchiks and, best of all, its invulnerability to public opinion. One thinks of the closing scene of Animal Farm: you look from pig to man, and man to pig, and pig to man again, but already it is impossible to say which is which.”
Die strafrechtliche Verfolgung von Worten und eine freie Gesellschaft schließen einander aus
"Die Vorstellung, man könne eine freie Gesellschaft schaffen, in der niemand jemals beleidigt oder gekränkt würde, ist absurd. Dasselbe gilt für die Vorstellung, die Menschen sollten das Recht haben, sich mit rechtlichen Mitteln gegen Kränkungen und Beleidigungen zu wehren. Hier stehen wir vor einer grundlegenden Entscheidung: Wollen wir in einer freien Gesellschaft leben oder nicht?"
Salman Rushdie
Dienstag, Oktober 17, 2006
BRD zu einer offenen, liberalen Gesellschaft reformierbar? Zweifel sind erlaubt
„Womöglich nutzt Merkel die dann fällige Grundsatzrede für ein erstes öffentliches Werben um die transatlantische Freihandelszone. Deren Gegner versuchen, das Zusammenrücken Europas mit den USA als Akt des Protektionismus zu brandmarken. Mit demselben Argument hatte die FDP seinerzeit die Gründung Europas abgelehnt. Adenauer setzte die Römischen Verträge auch im eigenen Kabinett mit einem sogenannten Integrationsbefehl (Ludwig Erhard) durch.“
Diese putzigen Sätze offenbaren zunächst das völlige Unverständnis der Autoren (allem voran Gabor Steingart) von der Idee des Freihandels, wie ihn etwa Frederic Bastiat überzeugend vertreten hat, sowie ein erschreckendes Maß an Unkenntnis über das protektionistische Wesen der EU. Dieses Ausmaß an Ignoranz wird dem geneigten Leser dann noch dummdreist als höhere Einsicht in realpolitische Notwendigkeiten verkauft.
Sie zeigen aber auch noch etwas anderes: Die tonangebenden Meinungslager dieser Republik waren seit eh und je so unempfänglich gegenüber wohlbegründeten Einwänden zu falschen historischen Weichenstellungen und auch im Nachhinein durch keine noch so massive Tatsachenfülle zum Fehlereingeständnis oder gar zur Korrektur bereit, wie sie es heute noch sind. Ungestümere Naturen als der Betreiber dieses Blogs könnten daher durchaus auf den Gedanken kommen, weitreichendere Schlußfolgerungen zu ziehen und beispielsweise zu fragen, ob die von Semi-Libertären wie etwa von dem von mir sehr geschätzten Achim Hecht immer noch aufrecht erhaltene Ansicht, die BRD sei reformierbar, nicht lediglich eine morbide Form von “wishful thinking“ darstellt, die zudem keiner empirischen Überprüfung standhält. Daß immer mehr Menschen an der Reformfähigkeit dieser Republik grundsätzliche Zweifel hegen, das zeigen nicht zuletzt auch jene exorbitant hohen Auswanderungszahlen, ein Exodus, wie wir ihn zuletzt am Ende der 30er Jahre hatten.
Staatlich verordnetes Geschichtsbild II
Was wäre, wenn Frankreich an die Türkei grenzen würde? Der unermüdliche Freiheitskämpfer Martin S. Hagen stellt dieses durchaus interessante Gedankenexperiment an im Hinblick auf die geradezu haarsträubenden Gesinnungs-TÜVs, die beide "laizistischen" Staaten ihren Bürgern derzeit zumuten. Auch andere Staaten sind inzwischen von dem - ursprünglich bundesdeutschen - verfassungspolitischen Virus erfaßt, nahezu jedes Rechtsgut, "und sei es noch so unbedeutend" (so Prof. Roman Herzog im GG-Kommentar Maunz-Dürig!) stärker als die Meinungsäußerungsfreiheit zu gewichten. Selbst in der "altfreien" Schweiz gibt es längst ein - reden wir nicht drumherum: totalitäres - "Anti-Rassismus-Gesetz" über dessen Einhaltung der camouflage-freisinnige Westentaschen-Torquemada Prof. Georg Kreis wacht. Und dessen ersatzlose Streichung sich selbst der sonst so wackere Streiter pro libertate Christoph Blocher nicht zu fordern traut. Bald wird die Türkei also zum "Vereinten Europa" gehören, Frankreich ist sogar Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaften. In diesem Europa wird dann ein geistiges Klima vorherrschen, als habe Voltaire nie gelebt.
Samstag, Oktober 14, 2006
Horst Schlämmer räumt ab
Freitag, Oktober 13, 2006
Ein Hoch auf Lady Thatcher!
Die "Iron Lady" feiert heute ihren 81. Geburtstag. Man wünschte sich, ihre weichgespülten Tory-Erben würden sich wieder stärker an ihrem Mut und ihrer Standfestigkeit und Prinzipientreue orientieren! Doch weit gefehlt: diese Warmduscher um Milchbubigesicht Cameron versuchen derweil lieber, wie der Deutschlandfunk berichtet,"ihr tief sitzendes Image als "nasty party", als hässliche, rücksichtslos auf Marktwirtschaft setzende Partei loszuwerden. Cameron spricht jetzt von einem "verantwortlichen" oder "mitfühlenden" Konservatismus", setzt auf Sozialpolitik und Umweltschutz. Ein Kurswechsel, der jetzt auch mit einem neuen Parteilogo zum Ausdruck kommt. Die blaue Fackel, das traditionelle Tory-Symbol, wird ersetzt durch einen lässig grün gezeichneten Eichenbaum."
Was wohl Lady Thatcher darüber denkt? Ihr Vertrauter, der profilierte EU-Gegner Lord Norman Tebbit jedenfalls hält reinweg garnichts von der Domestizierung der Tories durch Cameron - und genauso entschieden nichts hält er vom neu designten Parteiwappen: "Das ist keine Eiche, das sieht aus wie ein Kopf Broccoli."
Donnerstag, Oktober 12, 2006
Eine gute Frage
Bauchschmerzen in Ankara: Justizminister Blocher, zuletzt irritiert von karikaturistischen Ausschweifungen im Welschland, entdeckt sich neu als Vorkämpfer der Meinungsfreiheit in der Türkei. Erwartungsgemäss gross waren Getöse und Entrüstung, als sich der Bundesrat für eine Revision der Antirassismus-Strafnorm aussprach. Die Debatte sollte sich indes nicht an Oberflächlichkeiten festmachen: Die sprachpolizeiliche Strafnorm ist tatsächlich ein Problem, wie Markus Somm und Alex Baur ab Seite 36 nachweisen. Haben es freiheitliche Staaten wirklich nötig, dass Justizbeamte über die Triftigkeit historischer Erkenntnis richten?
Mittwoch, Oktober 11, 2006
Über den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein
Freitag, Oktober 06, 2006
Kassandra Taki
„... I am about to place a large bet that, following the American mid-term elections, Bush will bomb Iran and use tactical nuclear weapons. In this crazed zeal to install democracy in that part of the world, W has been convinced by the neocons that he could get the American people behind him if he won a big one. He does not have the men to invade, and, even if he did, another Iraq-like disaster would follow. But tactical nukes would win the day, or so they’ve convinced him. At a meeting last week of neocons in New York, Norman Podhoretz got up to speak and said that the highest authority in the land had assured him that Iran’s nuclear facilities were as good as kaput. The place went wild. I had a friend attending who rang me up with the news. So I will bet that it will happen, especially if the Republicans lose the House and look bad doing it.
So, there you have it. When the Wall came down we thought it was the end of history, but as it turned out it was only the beginning. The Fifth Column, which is made up of neocons in America and Britain, will drag us to war whether we like it or not. Israel’s interests require it, as do the Evangelical Christians who have Bush by the short and curlies. In order to forget my pain, I am giving an elegant bash in London this week, one I hope will be the last ball before the nukes start flying.”

